Geliebte Klara (Erzählgedicht)
			 
			 
			
		
		
		
			
			Ein alter Mann 
wohnte zurückgezogen 
und war oft allein. 
 
Aber er verstand es 
seinem Leben solche Fülle zu geben, 
dass er jeden geschenkten Tag so lebte 
als wäre es sein letzter. 
 
Und als dieser über ihn kam 
geschah es leise und leicht. 
Sanft wurde er herausgehoben 
aus dem Weltenalltag. 
 
Es war ein stiller Abschied ohne Klage. 
 
Seine Sehnsucht hatte es ihm 
aber auch leicht gemacht. 
 
In Gedanken war er immer 
mit deiner allerliebsten Frau-Klara- 
verbunden 
 
Als sie verstarb tröstete er sie  
mit den Worten: 
 
Du brauchst nicht darüber traurig zu sein, 
dass wir jetzt auseinander gehen 
 
denn dereinst sind wir wieder beieinander." 
 
Und so wartete er geduldig ab 
wobei er hoffte , 
dass die Zeit sein  
einstiges Versprechen 
nicht vergessen würde 
 
Schließlich kam der ferne Tag 
und erschien ihm als Zug. 
 
Als er sein Eintreffen erschaute 
 durchrieselte  ihn  
der Schauer des Glücks 
 
so wie damals, als er um seine Klara warb 
sie ihm entgegen eilte 
um seine Frau zu werden. 
 
Freudig stieg er ein 
in das ihm unbekannte Reich 
 
und wurde bald getragen 
von der holden Lieblichkeit. 
 
 
Grenzgänger
		 
		
		
		
		
		
		
			
				__________________ 
				Nur wer Ehrfurcht vor dem geistigen Wesen anderer hat, kann anderen wirklich etwas sein. 
 
                               Albert Schweitzer
			 
		
		
		
		
	 |