Hi Dana!
Im religiösen Kontext wird der Begriff der Demut sein jeher gerne missdeutet und missbraucht, wird er im Zusammenhang mit kirchlichen Hierarchien doch oft als Kadavergehorsam gegenüber Höherstehenden verstanden, sowie im kritiklosen Schäfchendasein der Beterherde begriffen.
Völlig an der eigentlichen - nicht primär religiösen - Bedeutung vorbei! Demut empfinde ich zB beim Wandern in einem idyllischen Gebirgstal, wenn rings die schneebedeckten Dreitausender aufragen, wenn die Natur prunkt mit allem, was sie hat, aber ohne es je zu wollen, weil ihr das Großartige selbstverständlich ist, und ich als winziger Mensch ganz klein und verloren in dieser überragenden Kulisse wandle!
Oder einem Menschen gegenüber, der sich für einen anderen opfert, ohne über Lohn und Ausgleich nachzudenken.
Du hast recht: Demut ist ein ureigen erlebtes Gefühl, das kann man nicht anerziehen oder lehren - oder nur bedingt, indem man gewisse ideelle Grundeinstellungen vermittelt, die solch ein Fühlen begünstigen mögen.
Vielen Dank für deine vertiefenden Gedanken!

LG, eKy