Zwei Kater, ein Vöglein und ein Mäuseschwanz
Zwei Kater, ein Vöglein und ein Mäuseschwanz
Am Kieselrand des Hauses ruht der Kater
Und putzt sich mit den Pfoten seinen Kopf.
Er hatte einen Mäuseschwanz in seinem Kropf.
Den legte er auf seinen Sitz: Theater!
Die Liebste schimpft: „Du, dieser schwarze Tropf,
Erst legt er uns die Amsel vor die Türe,
Und jetzt der Mäuseschwanz! Ich krieg Geschwüre!“
Dass ich mir fast auf meine Schenkel klopf,
Kann sie nicht sehn! Es wär gerade schlecht.
Der Kater hat die Reinigung beendet
Und geht, den Schwanz gestellt, durch das Geflecht
Der Hecke, bis er sich zum Nachbarn wendet.
Da höre ich die Liebste schnurren: „Mir wär‘s Recht,
Mein Kater, wenn der Schwanz …“ Die Sonne blendet.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
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