Thema: Wurzellos
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Alt 27.09.2016, 17:52   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

so wie deinem Protagonisten ergeht es wohl vielen Menschen.
Sie besitzen Traumvorstellungen von Dingen und Orten und wenn sie sie gefunden haben, dann wirkt doch alles nur menschlich und in der Relation zum Universum klein und unbedeutend.

Ebenso ergeht es jenen, die nur an den vergänglichen Dingen hängen. Wer nur nach solchen Oberflächlichkeiten strebt, dem bleiben die Gefühlswelten der anderen verschlossen und der vermag nichts Bedeutenderes mehr zu entdecken.

Ein solcher Mensch entwickelt vielleicht auch Bindungsängste, es treibt ihn umher, immer auf der Suche nach dem Neuen, aber ohne eine echte Heimat im Herzen.

Am Ende ist es immer das Gleiche. Der Mensch wird alt, wundert sich darüber, dass es so schnell geht, weil er immer noch nicht herausgefunden hat, wonach er eigentlich suchte und dann kommt das große Vergessen von etwas, was man nie erfahren hat.

Mir ist aufgefallen, dass sich einige deiner letzten Texte ziemlich zentral um das Älterwerden drehten.

Kommst du in die Wechseljahre?

Aber nichtsdestotrotz ist dir hier ein sauberes Sonett gelungen, was durchaus nachvollziehbar ist, wenn auch immer aus der eigenen Perspektive heraus.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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