Hi Faldi!
Ein frommer Wunsch, wie ich befürchte! Natürlich bin ich bei dir, weil ich mir Frieden und Verständnis wünsche, aber unser Hoffen und unser bescheidenes Wirken kann die trägen Wogen internationaler Politik bestenfalls kommentieren! Selbst die berühmtesten Stimmen verhallen ungehört, wenn sich ein "Volkswille" mit der Beweglichkeit und geistigen Regheit eines Gletschers erst einmal in Bewegung gesetzt hat.
Alle Zeichen der Zeit stehen langfristig auf Sturm! Mächtige wie Putin oder Erdogan lässt man willfahren, um "noch größeren Schaden und Chaos zu vermeiden", man trägt die betreffenden Konflikte auf dem Rücken von Stellvertreterparteien in Bürgerkriegsgebieten aus, die man mit sparsamer Unterstützung bei der politischen Stange hält!
China wird als Wirtschaftsmacht hoffiert, obwohl sie Nordkorea decken, Kritiker ermorden, rücksichtslos die Umwelt verseuchen und viele Tiergattungen durch medizinischen Aberglauben lansam aber sicher ausrotten!
Der Westen hält seinen Wohlstand aufrecht, indem er durch Politik und Wirtschaft drei Viertel der Welt in künstlicher Armut hält, die er ausbeuten kann.
All diese Verlogenheit, all dieses doppelte Maß verdrießt die Menschen weltweit - von wegen "edler Westen", wir sind auf unsere Art ebenso schlimm wie der radikale Islam, bloß schon lange blind für das, was wir anrichten.
So gern ich dein Sonett auch gelesen habe und mir wünsche, es möge auf fruchtbaren Boden fallen - die Realität weist in eine andere Richtung: Die "humane Kultur des Abendlandes" wird mehr und mehr zu einer dünnen Tünche über einem brodelnden Abgrund der Unzufriedenheit, zu einer Kulissenschieberei schönredender Politiker und der Wirtschaftspatriarchen, die im Hintergrund die kapitalgeilen Strippen ziehen.
Geschichte - alle Reiche und Systeme kommen und gehen in Wellen, Wohlstand und Elend wechseln sich ab, treten lokal auf, aber irgendwann summieren sich wieder mal ihre Kräfte - wie Seegang auf dem Meer - zu einer Monsterwelle, die alles aufsaugt und verschlingt ...
Ich fürchte, irgendwann wird alles in einem gewaltigen Kataklysmus kollabieren, ähnlich wie das Europa vor dem ersten Weltkrieg. Es bedarf dann nur noch des richtigen Auslösers ...
Dennoch gern gelesen!
LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.
Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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