Thema: Katzengedicht
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Alt 02.08.2016, 16:46   #9
Romantiker2016
Holger
 
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Hallo Erich, hallo Terrapin,
mit all dem was ich geschrieben habe, wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen, dass beim intensiven "bearbeiten" eines Gedichtes mit respektive durch den Verstand zumindest die Gefahr besteht, dass sich der Zauberfunke - das Wesen der Kunst - mehr und mehr entfernt. - Nehmen wir zum Beispiel das Lieblingsgedicht der Deutschen: "Mondnacht" von Eichendorff; handwerklich wäre einiges zu bemängeln, jedoch hat sich in diesen wunderbaren Versen der besagte Zauberfunke vollends erhalten. - Terrapin, ich bin ganz Deiner Meinung: das breite Band der Möglichkeiten, welches sich in der Gegenwartslyrik, die ja auf Form und Harmonie nahezu vollends verzichtet, ins unermessliche ausgeweitet hat, erlaubt uns - nein, gebietet uns, das am Ursprung lauschende Dichterohr möglichst verlustfrei auf die Verse zu übertragen. - Das Handwerk an sich kann dabei nur eine Richtschnur sein, das liegt schon in der Natur der Sache. Letzendlich ergibt sich der Wert des Gedichtes also aus dem Gütegrad, der im Herzen der Menschen andockt und nicht aus dem Regeswerk. Allerherzlichst, Holger
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„ . . . wenn uns das Lärmen der Tage erschöpft, tun sich leise träumend
Land und Himmel auf, – Wiesen werden zu sanften Brüdern.“
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