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Alt 09.05.2016, 22:07   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Thomas!

Das ist eines der gelungensten Werke der letzten Wochen, wenn nicht das beste!
Meine Hochachtung zu dieser Verdichtung eines Suizids in fließender Sprache und hypnotischen Bildern, Eindrücken, Emotionen!

Perfekt eingefangen das Ausgeliefertsein unreifer, unerfahrener junger Menschen an den Sturm ihrer Gefühle in der Limerenzphase - und das absolute Niedergeschmettertsein, wenn diese Gefühle nicht (mehr) erwidert werden!

Wenn man - alles ausblendend, was man war, ist und hätte noch sein können - ein plötzlich sinnlos erscheindes Leben fortwirft, aus Trotz, aus Rache, aus verletzter Eitelkeit zum Teil vieleicht, vor allem aber - wie du so treffend beschreibst - weil solche ganz sich dem anderen Ausliefernden sich plötzlich des Sinns, der Mitte, des vermeintlichen Inhalts ihres Lebens beraubt fühlen!

Bedauernswert - und welch tragische Vergeudung aus der Sicht älterer, reiferer, am Leben und seinen Fallstricken geschulter Geister, deren Überschwang sich lang an der Welt abnutzte, die sie lange genug überlebt haben, um an und in ihr zu autarkeren Wesen heranzuwachsen.

Allergernst gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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