Kein Segen
Kein Segen
Der Ratte gibt er guten Speck,
Der Katze bleibt die fette Ratte.
Der Rattendreck macht einen Fleck
Auf seiner Weste, weiß wie Watte.
Der Fleck glänzt blutigbraun und dunkel,
Das Anzugstöffchen längsgestreift.
Die Pest im Hirn kriegt ein Furunkel.
Man hört die Ratte, wie sie keift,
Bevor sie ihren Tod ausscheißt.
Der Anzug trägt den Seidenbinder,
Der Edelstein darauf, er gleißt,
Die Nadel piekst den Menschenschinder,
Als er die Kurse aufwärts treibt
Und – schön mit Glattgesicht gewandet -,
Der bösen Tat sich ganz verschreibt.
Das Gute ist schon leicht verlandet.
Das Fenster öffnet sich. Wer springt?
Das Martinshorn rast durch die Straßen.
Der Bettler, der schräg Lieder singt,
Vertrieb die Tauben, die dort saßen.
Der Springintod rast Stock um Stock
Dem harten grauen Stein entgegen.
Dem Bettler droht ein echter Schock.
Er weiß: Von oben kommt kein Segen.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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