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Alt 29.04.2016, 15:55   #7
charis
/ Bil-ly /
 
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Zitat:
Zitat von anamolie Beitrag anzeigen
Naja, nur ist das Subjekt falsch.


Erstens, wenn es heisst, Hyäne oder Löwe, würde ich auf die Hyäne setzen.
Fünf weibliche Löwinnen, umringt von dreissig hungrigen Hyänen,
das ist so das Kräfte-Ungleichgewicht, wenns heiss hergeht um ein Stück Aas.

Und zweitens, machts eine scheiss alte, zahnlose, halb kaputte
Hyäne garantiert nicht so pathoslastig wie siehe droben!
Die ist ganz einfach zu schnell tot für Pathos!


kauf ichs dem Gedicht nicht ab. Sry!

Hallo ana,

Danke für deinen Eintrag und das Würdigen meines Bemühens.

Ja, dass du mir das Subjekt nicht abkaufst - da kann ich nix dagegen machen, aber Pathos sehe ich hier eigentlich keines, ich finde, dass ist eher eine nüchterne Beschreibung von Tatsachen.

Ja, und wer sagt denn, dass die zahnlose Hyäne diesen Kampf in der Arena mit den Geiern überleben wird - man weiß nur, dass sie bis jetzt irgendwie überlebt hat? Der Löwe braucht sich jedenfalls keine Mühe mehr machen, die ohnehin schon dem Tode geweihte Hyäne umzubringen, wozu auch - sie macht ihm seine Beute bestimmt nie mehr streitig.

Außerdem übe ich hier weniger das Philosophische sondern mehr die "Sinnlichkeit" und "Bildhaftigkeit", die der Hexa oder auch das Distichon brauchen - siehe eben das "Pferdegleichnis".

Das "Endlosgeschwurbel" von Homer & Co hatte einen Sinn: Sie waren Erzähler - und man muss sich auch bewusst machen, dass es damals noch keine Reizüberflutung durch digitalen Bilder gab. Heute - (oder wir Erwachsene, bei Kindern ist das noch anders) - leben wir in einer Welt von "Begriffen" (Symolismus?) und die moderne Lyrik würde am Ende überhaupt am liebsten das eine Wort (er)finden, das das ganze Universum zusammenfasst und das möglichst verfremdet - also, sich vor dem Erzählen in eine Art Zustand vor dem Urknall flüchten - dazu fällt mir gerade etwas ein, ich hab das Wort: "Licht Mause Fall-(e)" - wobei das natürlich sehr ok ist.

Aber man muss sich das einmal bewusst machen, denke ich, (und da muss ich mich eben auch selbst an der Nase nehmen! - meine "Unschuld" ist überfrachtet mit Symbolismus) - überhaupt als Schreiber und vor allem, wenn man mit diesen alten Formen spielen will - und wohl auch damit üben.

Das "Pferdegleichnis" ist jedenfalls eine Art Arie! Spätere Dichter haben sich immer wieder an diesem Pferdegleichnis versucht.

Lieben Gruß
charis

Geändert von charis (29.04.2016 um 17:19 Uhr)
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