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Alt 29.04.2016, 15:12   #1
charis
/ Bil-ly /
 
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Standard Quijote träumt

Fröhlich, ganz so wie ein Fohlen, ein Hengst, mit staksigen Beinen,
vorsichtig - wachen Auges jedoch - in der Nähe der Stute
Weiden erkundet; wenn die Amseln aufstieben, scheut es,
spitzt die Ohren, vom Flattern entzückt und dem zornigen Scheltruf;
lustvoll schlagend und buckelnd, umkreist es die Mutter, schon leise
ahnend, dass fern der nährenden Zitzen und jenseits des Gatters
Freiheit lockt, Galoppaden durch goldene Wogen von Weizen,
Rast auf offenen Wiesen mit köstlich würziger Minze;
wie es Gräben bezwingt, vertrauend der Kraft seiner Sprünge -
adlergleich steigen und schweben – und dem sicheren Landen
dort, wo ein Bächlein rinnt, die schmerzenden Fesseln zu kühlen,
später, die mächtige Mühle den Schlaf des Kühnen beschattet:

So erträumt sich Quijote, geschmiegt an den Körper der Stute.
Jene weitet im Schlaf zufrieden die Nüstern und schnaubt sanft.

Geändert von charis (03.05.2016 um 18:16 Uhr)
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