Hi, Pinni!
Wunderschöne Sprache, großartige Lyrik! Besonders das erste Quartett und das 2. Terzett haben es mir angetan! Großes Tennis!

S2Z1 - So wie Z1 formuliert ist, erwartet man eine Fortführung dahingehend, wo sich die Reiher hinschwangen, zb:
"durch trübe Lüfte schwangen stumm die Reiher
nach klaren Lüften sich ganz hoch hinauf"
Der Satz geht aber inhaltlich ganz anders weiter, die Reiher bleiben "schwingend" in der Luft hängen - ein seltsames Bild. Zudem ist ohne entsprechende Weiterführung die Zeit falsch: Sonst Präsens, hier Mitvergangenheit. Hier würde ich statt "schwangen" ein anderes Verb wählen, zB. "
gleiten".
S2Z3 - beginnt betont (gewollt?). Man kann es zwar auch unbetont anlesen, aber das "stur" klingt dann unnatürlich. Auch hier eine unpassende Mitvergangenheit. Altern: "
begleiten meine Tränen dieses Ach."
S2Z4 - "
im Mondenlicht" würde die Verkürzung "Aug" ersparen und klänge zudem runder.
S2 korrigiert: Ich würde zudem Z2 und 3 umstellen, sodass der Satz runder und homogener wirkt:
Durch trübe Lüfte gleiten stumm die Reiher,
begleiten meine Tränen dieses Ach,
und tiefes Sehnen macht die Seele schwach.
So weile ich im Mondenlicht am Weiher.
S3Z2 - Schwierig zu sprechende Stelle "Wind sanft neigt" - flüssiger wäre "Wind
sich neigt".
S3Z3 - Das "so" am Beginn der Zeile verstehe ich nicht. Sollte es "auf diese Weise" bedeuten, wäre es eine echt hässliche Inversion! Eine andere Version wäre klarer und nicht inversiv:
Im Föhrenwipfel, den der Wind sanft neigt,
misst dieser ohne Unterlass die Stunden,
aus denen unser Schicksal sich verzweigt.
Durch das "
dieser" in Z2 wird der Bezug auf den Wind deutlicher.
S4Z2 - "
indem" zusammen!
Allergernst gelesen und ehrfürchtig bearbeitet!

Nochmals Chapeau!
LG, eKy
PS: Du hast eine "Löschen"-Funktion (
X) im Textfeld für missglückte Dopplungen oder missliebige Texte, zumindest, solang noch niemand in diesem Faden kommentiert hat.