Thema: LAUTERE LYRIK
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Alt 21.03.2016, 09:53   #126
juli
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Lieber eKy,

Hier wird es allmählich Frühling, die Sonne hat Kraft, um die Frühlingsblumen hervor zu locken.

Ich bin gespannt, was mich erwartet.


59) Sturm in den Bergen (Albert Bierstadt, 1870)

Das Bild, ich bin schwer beeindruckt! Ich komme ja aus Schleswig - Holstein, dort kann man so eine beindruckende Landschaft mit Bergen und den düsteren Wolken nicht beobachten. Man sieht ein grünes Tal, in der Ferne durch ein graues fast schwarzes Tunnelwolkengewölbe sieht man einen schneebedeckten Berggipfel. Das Grün des Tales ist satt, die Bäume tiefgrün und es finden sich auch gelbe Wiesen. Dort kommen ein paar Sonnenstrahlen durch. Wie klein ist der Mensch, im Angesicht der Natur! Wie schön ist es zu leben im Angesicht von Naturkräften, die wir Menschen nicht beeinflußen können. Mir gefällt dieses Bild.

Dein Sonett, mahnt daran, wie klein wir sind. Und wie beeindruckend der Berg ist, im Auge des Unwetters. Jetzt kenne ich auch das Matterhorn. Dein Gedicht unterstreicht das schöne Bild! Klasse!

Beides zusammen, bereichert sich. Und für mich als Norddeutsche wird noch klar: das ist das Matterhorn.



60) Zwei Akrobaten mit Hund (Pablo Picasso, 1905)


Das Bild, ist überwiegend hellblau, türkis.Ich she einen Jungen an seiner Seite schmiegt sich ein Hund, und einen Harlekin. Beide Menschen gucken in die Ferne, ich finde sie gucken mehr in sich hinein. Die Blicke wirken ein wenig leer. Nur der Hund sucht Körperkontakt. Der Größere scheint die Verantwortung für den Kleineren zu haben.

Dein Sonett, beschreibt das Schicksal von Zirkussmenschen, die von Ort zu Ort zeihen. Sie besitzen scheinbar das Glück dieser Erde, die Freiheit überall und Nirgends zu sein. Es ist ein zweischneidiges Schwert. Die Menschen gehören zu keinem Ort, deswegen wird über die Fahrenden schlecht geredet wie: Das ist doch nichts Halbes und nichts Ganzes. Dein Gedicht fordert zum nachdenken auf über Freiheit, Kunst, Reiselust, Abenteuer und Naturverbundenheit.

Beides zusammen: dein Sonett gibt meinem Denken ein Schubbs in eine Richtung. Zuvor erschienen mir die beiden Zirkusmenschen eher leer und nichtssagend. Deine Worte sind beeindruckend!



61) Totenbett (Edvard Munch, 1895)


Das Bild, zeigt ungeschönt, wie es ist auf einem Totenbett zu liegen. Die Farbe Schwarz dominiert, und dazu die Brau und Rottöne, sie bilden einen scharfen Kontrast. Es ist eine Szene der Trauer und Hilflosigkeit. Worte spielen hier keine Rolle. Das Schweigen füllt den Raum aus. Der Tote schweigt ja für immer.

Das Sonett, ist auch ohne das Bild ergreifend, tief philosophisch und nachdenklich. Es rührt einem richtig das Herz um. Denn die Endlichkeit überrascht jeden einmal, und der Respekt vor dem Tod ist groß. Ein Leben gibt es ja nur einmal, und die Frage: was wäre wenn - ich noch gelebt hätte ? Kann man sich ja als Toter nicht mehr stellen. Ein tiefgründiges, zu Herzen gehendes Sonett!

Beides zusammen, diesmal muß ich dir sagen: das auch ohne das Bild, dein Sonett herausragend ist. Sehr lyrisch und poetisch!

Auch bei diesen drei Sonetten kann ich sagen: Es ist beeindruckend, welche Worte du findest und sie in die Form gießt. Ich sage das gerne.

Liebe Grüße sy
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