Deutschland. Ein Ammenmärchen
Einst fühlte ich mich gut in dir geborgen,
ich glaubte an das "brüderlich mit Herz und Hand",
doch heute plagen mich die größten Sorgen,
in welche Richtung gehst du nur mein Vaterland?
Der Präventivstaat droht in kleinen Schritten,
bis hin zur Überwachung ist es nicht mehr weit,
das Grundgesetz wird immer mehr beschnitten
in einer schier unglaublichen Geschwindigkeit.
Computer gründlich auszuspionieren,
der Fingerabdruck auf dem Personalausweis,
Mobilfunknutzer zu lokalisieren,
was da noch alles kommen mag, wer weiß, wer weiß?
Minister Wolfgang wird es sicher richten,
so klopft er bald die bösen Terroristen weich,
kann nebenbei auch kleine Gauner sichten
und schafft dabei versehentlich das vierte Reich.
Und die Frau Angela schaut stumm,
doch christlich in der Runde rum.
Die Arbeitgeberschaft kann endlos walten,
so wird Beschäftigung zum teuren Privileg,
und die Gewerkschaft soll die Fresse halten,
wer meckert wandelt heut auf einem schmalen Steg.
Gesunken sind die Arbeitslosenzahlen,
die großen Firmen machen immer mehr Gewinn,
weil sie den Arbeitnehmern Löhne stahlen,
die Kaufkraft sinkt, bald ist die Konjunktur dahin.
Das alles sind wohl neue deutsche Zeiten,
der Bürger ist verweichlicht und sentimental,
darauf will man ihn langsam vorbereiten,
das nennt sich christlich, demokratisch und sozial.
Doch alles ist nur gut gemeint,
sagt Kumpel Kurt, der Menschenfreund.
Die Dummen sind erneut die deutschen Wähler,
sie glauben alles was da glänzt ist Schwarz Rot Gold,
denn diese demokratischen Erzähler
berichten Ammenmärchen, die ihr hören wollt.
Falderwald
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