Hi, charis!
Ein sehr schönes, getragenes Sonett über den Wechsel der Jahreszeit!
Meine Tipps:
Die Sonne rekelt sich auf blauen Bahnen
"räkelt".
und schenkt das erste Grün den Weidenzweigen,
die über Schatten hin zum Licht sich neigen.
Im Frühlingsdrängen schwingt ein leises Ahnen
von Seligkeit in immer neuen Reigen.
Ich höre Amseln, die von Lüsten singen
Komma am Zeilenende.
und Lüfte streicheln Knospen bis sie springen,
Komma nach "Knospen".
verträumt, fast scheu, sich zarte Blüten zeigen.
Inversion. Altern.: "und scheu verträumt die zarten Blüten zeigen.". Falls du dies übernimmst, natürlich dann kein Komma am Ende der Vorzeile.
Noch fass ich kaum des Dunkels Widerspiele,
Das Wort bringe ich von der Bedeutung her nicht unter. Was ist gemeint mit einem "Widerspiel"? Wären "Schattenspiele" nicht verständlicher? Um Wiederholung zu vermeiden, könntest du die "Schatten" in S1Z3 in "Nebel" ändern.
schon lass ich ungeduldig los die Zügel.
"erschlaffen meine Hände um die Zügel."?
Vergessen sind die Ängste, vagen Ziele.
Schöner: "vergessen sind der Ängste vage Ziele."
Mein Fühlen trägt mich hoch zum Himmelsbogen
Komma am Ende.
und meinen Sinnen wachsen wieder Flügel,
ich rekele mich in zärtlich blauen Wogen.
Lesen müsste man "räkle", um im Takt zu bleiben. Würd ich umschreiben, mit "ä". Allerdings kommt das Wort schon in S1Z1 vor - vielleicht besser: "ich wiege mich in ..."?
Sehr gern gelesen!
LG, eKy