Ein sanfter Wind
Ein sanfter Wind strich um mein Haus,
erst rechts, dann links, dann g'radeaus.
Ich saß allein im Kämmerlein
mit Feder, Block und Kerzenschein,
befreit von den weltlichen Schranken,
versunken in tiefen Gedanken,
da pochte es sacht an mein Fenster,
doch glaubte ich nicht an Gespenster
und fragte deshalb ganz geschwind:
Wer ist denn da? - Ich bin's, der Wind,
laß mich herein, war zu vernehmen
und vor dem Fenster tanzten Schemen.
Sie wollten mich holen, ich sagte: Oh nein,
es ist noch nicht fertig das letzte Gedicht,
der Wind ward zum Sturm, schlug das Fenster mir ein
und löschte der Kerze das flackernde Licht.
Aus!
~Ein sanfter Wind strich um das Haus~
Falderwald
. .. .