Thema: Adventelegie
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Alt 04.12.2015, 17:55   #10
charis
/ Bil-ly /
 
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Vielen Dank, lieber Fridolin,

Du hast mir sehr geholfen...ja, deine Schüttelei, die werd ich wohl nicht erlernen, da bekomme ich einen Knoten im Hirn; aber ich finde sie sehr anspruchsvoll und amüsant.

Nochmals zu Gothe (die Vorlage für meine erste Strophe):

Zitat:
Laß dich, Geliebte, nicht reun, daß du mir so schnell dich ergeben
Glaub es, ich denke nicht frech, denke nicht niedrig von dir.
Vielfach wirken die Pfeile des Amors: einige ritzen,
Und vom schleichenden Gift kranket auf Jahre das Herz.
Ich finde die erste Zeile von Goethe nicht sehr gelungen. (Auch so kann man seine eigenen handwerklichen Schnitzer herunterspielen , nein ehrlich, ich habe nur den festen Vorsatz es zukünftig besser zu machen als Goethe )

Ich bin also in dieser ersten Zeile sofort über die Einsilber im zweiten Teil gestolpert, abgesehen von der unschönen Inversion (vielleicht war die aber auch nur zeitgemäß) und dem fehlenden "hast".

Wolo hat daher wohl Recht, die ersten Verse müssen den Leser klar und deutlich hinführen, was man von ihm will, jedenfalls bis er sich an den Rhythmus gewöhnt hat. Im Vortrag ist das vielleicht anders.(?)

Liebe Sy,

Herzlichen Dank, ich freu mich sehr, dass dich der Inhalt angesprochen hat, ob die Form nun Distichen sind oder nicht. Über die "akademische Diskussionen" hatte ich ihn schon beinahe vergessen

Ich muss noch viel lernen (ich beschäftige mich ja erst seit etwa eindreiviertel Jahren mit Lyrik..und hab auch nicht wirklich viel Zeit dafür) und das ist auch sehr reizvoll für mich.

Mir geht es beim Schreiben in erster Linie um das Spielerische. Ich finde, man kann erst dann mit den Formen spielen, wenn man ausreichend (wann ist das nur? ) Ahnung davon hat. Dann kann man sich auch ganz bewusst seine (eigenwillig-spielerischen) "Freiräume" nehmen...so sehe ich das halt. Man beginnt sozusagen mit "Mensch-ärgere-dich-nicht" und später spielt man vielleicht einmal ganz gelassen "Schach".

Lieben Gruß
charis
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