Der Brief
Nun bist du fort, das Haus ist leer, erfroren
des Lebens Geist und in den Korridoren
der Augenblicke heulen kühle Winde
ihr Lied der Einsamkeit vor meinen Ohren.
Du musstest diese Reise unternehmen,
sonst hättest du dein Selbstgefühl verloren.
Begleiten konnte ich dich nicht, doch hatten
wir heilig uns die Freiheit einst geschworen.
Ich will dir diesen Brief nicht aus der Ferne
mit einem Hauch von Traurigkeit umfloren,
denn wir vertrauen unserem Gedanken,
den wir für uns zum Ideal erkoren.
Nun bist du dort und ich bin hier zuhause.
Verspürst auch du der Sehnsucht stetes Bohren?
Ich weiß, du kehrst zurück, auch wenn wir beide
jetzt noch ein wenig in der Hölle schmoren.
Ich warte, bis du kommst, denn du musst wissen,
um dich zu lieben, wurde ich geboren.
Falderwald
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