Thema: Besoffen
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Alt 17.11.2015, 18:09   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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Standard Besoffen

Besoffen


Du gibst mir von dem Brot den Rand, die Krume:
Ich beiße in sie voller Angst und Hunger!
So wie ich in den dunklen Ecken lunger,
Im tiefsten Schatten vor dem Glanz der Blume,

Die du mir bist, die liebste meiner Strafen.
Du siehst mich deinen Schritten folgend bürsten,
Weil mich selbst deiner Füße Düfte dürsten,
Wo sie des schweren Teppichs Wolle trafen.

Ich bin gefallen und verfallen zu gefallen:
Den Honig pinsle ich in feinste Härchen,
Die silbrig Deine Oberlippe zieren.

In Deines Näschens Löcher darf ich stieren:
Sie sind längst dieses zarte Liebespärchen,
Von dem ich mir vor dir nicht trau zu lallen.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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