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Alt 08.10.2015, 16:24   #5
Marzipania
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Hallo, unterhaltsamster aller Wagnerianer,
mit der Metrik hast du es wirklich nicht so.
Anfangs schobst du die ja noch auf deine Zweisprachigkeit (welche ist denn die Erstsprache?); aber auch im Französischen ist manches anders als mancher Dichter metrisiert.
Und jetzt komm mir nicht wieder mit dem deutschhaften Zwang zum Jambieren, denn es waren ja romanische Poetenscharen, die sich beispielsweise dem schwierigen Bauplan des Sonetts (Trioletts, der Sestine etc.) unterwarfen. Und das ganz freiwillig.
Ich schräge dir mal ein, wo dein Metrum daneben haut und teile zudem mit, dass in französischen Versen die Endsilben betont werden, also "el-lä" statt "ell(e)" etc.
Zitat:
Oh, nein, ich brauch kein Zimmer!
Ma foi, es ist viel schlimmer!
Der Blick weiß (ß) nicht, wo ruhen mehr,
j‘attends partout un „ambassadeur“,
un signe quelquonque, nur eine Spur,
ein stilles Zittern der Natur,
ein Schubidu, ein Schallalla,
das mir besagt: ELLE était là
pour laisser sourires et grondements -
la panthère blonde, traits très normands (sprich fast) normandäs,
beaucoup trop belle pour que jamais
j‘oublie comment elle éclatait
de rire en fronçant les sourcils,
ein Lachen wie ein Eau-de-vie ...
Oh nein, da hilft kein Zimmer!
Ich bin versehrt, für immer ... (vor den Pünkten stets pausieren (Leertaste)
Die Kritik haben wir nun hinter uns und können uns dem Witz des Ganzen nähern.
Denn der ist klar erkennbar und kommt leichtfüßig rüber.
Kurzum: Ich finde es in deinem Fall schade, dass du dem Klang deiner Verse nicht zureichend Bedeutung beimisst.
Denn du könntest sehr gut schreiben, wenn du nur wolltest ...
Als Songtext ginge das Gedicht ggfs. dorsch ("dorsch" aus der hessischen Drittmundart).

Man liest sich

Geändert von Marzipania (08.10.2015 um 16:26 Uhr)
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