Moin wolo,
das ist jetzt schwer zu beurteilen, da ich den Text nun schon mehrere Male gelesen habe und seinen Rhythmus nun kenne.
Ich stimme dir ja zu, dass es nun beim Lesen passt, jedoch behaupte ich nach wie vor, dass der rhythmische Charakter sich beim ersten oder zweiten Lesen nicht unbedingt sofort erschließt.
Das macht es ja nicht falsch oder wertet den Text ab.
Nur ist es eben ein Fakt, dass hier kein durchgängig gleichmäßiger Versfuß vorliegt.
Die Maus hat, sich windend, kürzlich,
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unter Wehen, einen Berg geboren,
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der ihr nun schwer auf dem Magen liegt.
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Täglich wird ihr klarer, schmerzlich,
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dass der Satz, den sie, gedankenverloren,
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von sich gab, immer schwerer wiegt.
XxX, XxXxX
Weil die Zeitung, einmal gedruckt,
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selbst die schlechtesten News nicht nochmal
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einstampfen kann und recyclen.
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Und so sehr sich die Maus auch duckt,
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hofft, auf ein „Einmal ist keinmal“,
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es bleibt beim Faux-pas, dem heiklen.
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Das Land, es kratzt sich hinterm Ohr
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und fragt sich, ob es ihres sei,
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alles steuert eine Meinung bei
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und ist so klug, so klug als wie zuvor.
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Übrigens hatte ich bei Goethes "Rezensent" am Anfang das gleiche Gefühl.
Auch das musste ich mir erst einmal "erlesen".
Liebe Grüße
Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)
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