Liebe Chavali,
die Sprach in Deutschland wechselt sehr,
hier schwäbelt und dort sächselt wer.
Was in diesem alten Schüttelreim von der Mundart gesagt wird, lässt sich auch von anderen Sprachgebräuchen sagen, die landschaftlich gepflegt werden und der sog. Standardsprache nicht folgen. Dazu gehört auch die starke Beugung des Verbs "fragen" in den Formen "du frägst, er frägt", die sich in meinem Sprachraum auch heute noch erhalten hat, was auch der DUDEN zeigt. Ich bin übrigens mit dem Gebrauch hier im Forum nicht allein, bei der Suche nach "frägt" wirst du rasch fündig.
Zum Thema "starke Verben, schwache Verben" hab ich einen interessanten Artikel gefunden:
http://hypermedia.ids-mannheim.de/ca...nsicht?v_id=83
Ich könnte einige lyrische Beispiele zitieren, in denen "frägt" vorkommen, beschränke mich auf ein Sonett von Wolf von Kalckreuth:
Wie Blatt und Blüte sich im Lufthauch regt,
verträumt in dunkelblauem Sommerglanze;
sieh, wie in schattengrüner Büsche Kranze
der Blume Stengel wiegend sich bewegt.
Wie Menschenherzen, die vom Glück gehegt,
lichtübergossen, klopfen wie zum Tanze
beim Sommerwinde. Bald zerrinnt das Ganze,
wann sie der Sturm durch kahle stoppeln fegt.
Vom Zweig, ab dem sie blühten, fortgeweht,
verwelkt, in staub’gem Wirbelflug gedreht…
im großen Herbst vergessen und vergangen.
Der neue Sommer, der danach nicht
frägt,
läßt frische, todgeweihte Blumen prangen –
wie Blatt und Blüte sich im Lufthauch regt!
Vielen Dank für deinen Kommentar, ich möchte den Text so lassen, ich hoffe, du bleibst meinen Schüttelreimen weiter gewogen.
LG Fridolin