Moin Bodo,
häng dich nur rein, kein Problem...
Meines Erachtens hinkt der Vergleich nicht.
Problematisch ist die Formulierung "des Rauches Melder", da stimme ich Erich vollkommen zu, das gefällt mir auch nicht wirklich.
Die ursprüngliche Version lautete:
So nützen auch dem Dichter zur Verrichtung
bei fehlenden Talenten weder Gelder
noch das Getöse
wie ein Feuermelder,
denn nur der Worte Geist ist ihm Verpflichtung.
Da ich das "Feuer" aber später noch einmal bei "Feuerkeimer" (diesen Begriff gibt es tatsächlich) benutzte, war dies sozusagen doppelt vorhanden, weshalb es zu der Verschlimmbesserung kam.
Damit bin ich auch nicht glücklich (s.o.).
Ich suche noch krampfhaft nach einer Lösung für dieses Problem (ist mir während des Schreibens eingefallen siehe Text).
Davon aber einmal abgesehen, halte ich die Formulierung an sich aber trotzdem für richtig und da lasse ich mir auch nichts anderes einreden:
Es nützen dem Dichter zur Verrichtung bei fehlenden Talenten keine Gelder.
Es nützt dem Dichter zur Verrichtung bei fehlenden Talenten (auch) kein Getöse wie ein Rauchmelder.
Ergo: Es nützen dem Dichter zur Verrichtung bei fehlenden Talenten weder Gelder noch das Getöse wie ein Rauchmelder.
Was ja nichts anderes heißt, als dass er sich fehlende Talente nicht mit Geld erkaufen kann und es ihm auch nichts nützt, wie ein Feuermelder zu tosen.
Jeder kennt den Spruch: Mach nicht solch ein Getöse.
Was hat das denn jetzt mit "Kreation" in diesem Sinne zu tun?
Hier wird doch nur aufgezeigt, was ihm
nichts nützt (steht doch auch so da), wobei Geld in vielerlei Hinsicht nützlich sein kann, ebenso wie das Getöse des Rauchmelders.
Hinzu kommt, dass der Rauchmelder (Flammenmelder, meine Lösung für dieses Problem) zwar ein echtes Feuer meldet, nicht aber die Gluten der Lyrik, wie sie im ersten Terzett beschrieben sind.
Mit dieser Verknüpfung löst sich das nämlich auf.
Wer sich mit dem Text wirklich beschäftigt, dem sollte das mit ein wenig Kombinationsgabe eigentlich auffallen.
Somit wäre also die Behauptung, dass diese Metapher ausschließlich dem Reim geschuldet sei, eindeutig widerlegt.
Kommen wir nun zur Formulierung "wahre Reimer".
Dazu stehe ich.
Für mich ist jedwede Dichtung, die ungereimt ist, entweder prosaische Lyrik oder lyrische Prosa, nicht mehr und nicht weniger.
Das hat nichts mit der Qualität der einzelnen Texte zu tun und wertet diese auch nicht ab.
Im Gegenzug sagt auch ein gereimtes Gedicht nur durch seine Reime noch längst nichts über seine Qualität aus, das ist schon mal klar.
Aber es gibt nun mal die gereimte und die ungereimte Dichtung.
Hier ist von der gereimten die Rede, also von der, die mir persönlich am Herzen liegt.
Hierüber kann man natürlich geteilter Meinung sein...
Auf jeden Fall danke ich dir für den interessanten und aufschlussreichen Kommentar, der es mir ermöglichte, mich selbst mit diesem Text noch einmal auseinanderzusetzen und auch bestimmte Querverbindungen aufzuzeigen...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald