Käferlein
Ich seh ein Käferlein auf einem Blatte
um Gleichgewicht sich mühen und um Halt,
in unermüdlich winziger Gestalt
bewahren wollend, was es einmal hatte.
Und wie das Käferlein auf seinem Blatte
sich ewig strauchelnd in die Höhe krallt
ist auch der Mensch in seiner Allgewalt,
der Unterwerfer und der Nimmersatte,
ein wirres Tierchen bloß, das vage tastet,
was ihm ein sicheres Geleit verspricht,
und mancher Schritt ist jäh und überhastet.
Doch weiß ich darum ihn geringer nicht,
denn wie sein Zerren auch das Blatt belastet,
verleiht er ihm doch Regung und Gewicht.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.
Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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