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Alt 19.07.2015, 21:07   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

Das "es" in der ersten Zeile ist ganz allgemein gehalten und soll gar nicht näher erläutert werden.
Nimm irgend ein Ereignis, schau hin und schon ist es Vergangenheit.
Das ist eine Aussage, die alles betrifft, und somit auch das Leben einschließt, wenn man sich von menschlichen Zeitmaßstäben löst. Das hast du ja schon erahnend erwähnt, deshalb bedard dies meines Erachtens auch keiner näheren Erklärung im Text.
Mit jedem Atemzug vergeht ein Augenblick, die körperlichen und geistigen Kräfte werden schwächer und im Angesicht der Ewigkeit ist alles nur ein Tanz von Eintagsfliegen, was denen aber eben für ein ganzes Leben genügen muss.

Das Komma ist wohl nicht zwingend notwendig an der Stelle, ich werde es, auch zum besseren Verständnis, entfernen.
Dass die folgenden Zeilen ein Gefühl der Unvollständigkeit erzeugen, kann ich nachvollziehen.
Normalerweise würde man wohl sagen:
Wagst du ins Unbekannte dich zu heben, betrittst und verlässt du das Labyrinth als Reisender und ganz allein im Leben.
Ich habe aber das "du" nach dem ersten Verb im Nebensatz gesetzt.
Die Problematik des unbetonten Auftakts der ersten Zeile nehme ich billigend in Kauf.

Ich werde aber "das" Labyrinth in "ein" Labyrinth ändern, vielleicht klingt es dann besser.

Die Interpretation der letzten Strophe ist vorbildlich. Du hast genau das erfasst, was sie aussagen sollte.

Es freut mich, wenn dir dieses Bild gefallen konnte...


Vielen Dank für Kritik und Gedanken zum Thema...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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