Hi, Stachel!
Ich hoffe, du vergibst mir, wenn ich sage, dass ich von diesem Werk weniger angetan bin.
Teilweise etwas pathetisch, teilweise dagegen zu flapsig-leger ("hat der nun davon", "gekillt", "rüber", "das ist klar") kommen da manche Wendungen und Begriffe daher - das ergibt kein einheitliches lyrisches Stilbild.
Auch kann ich den Inhalt nicht recht an einem Bild festmachen: Handelt es sich um eine öffentliche Hinrichtung in der Antike oder so - oder um eine solche in einem zeitnahen extrem-islamistischen Staat? (Wer sonst führt öffentliche Hinrichtungen in Stadien durch???)
Warum wird - offenbar zusätzlich zur Hinrichtung - auch noch Kastration verlangt?
Das eigentliche Verbrechen des Delinquenten bleibt im Dunkeln, was angesichts der Reaktion der Menge unbefriedigend ist - man wüsste gern Bescheid, um einschätzen zu können, wie gerechtfertigt das Wüten des Mobs sein mag, auch wenn es eine falsche Beschuldigung sein mag.
Da ich nicht an "höhere Gerechtigkeit" glaube, ist der Einsturz des Daches für mich ein Zufall, keine "gerechte Strafe" für die Johler und Gaffer, das ganze sensations- und blutgierige Gesindel. Hätte auch bei einem Fussballspiel passieren können. So bleibt das Geschehen für mich wenig überzeugend - nur der letzte Hinweis darauf, dass der Tod der Gaffer nun selbst Gaffer anzieht, ist originell!
Es beweist, dass die Dummheit und die Oberflächlichkeit des Menschen wesensimmanent und unausrottbar sind!

LG, eKy