Vom Neid
Was treibt den Menschen stets voran? Der Neid!
Hat einer sich aus eigner Kraft erhoben,
Wie reagier ich? Werd ich ihn nun loben?
Beklatsch ich ihn? Geb „Daumen-hoch“-Bescheid?
Nein, nichts davon! Denn meine Eitelkeit
Erträgt‘s nicht, schwarze Gallensäfte toben,
Wenn ich der unten bin und andre oben
In Wolken schweben voller Heiterkeit.
War stets ungern der Tumbe, Ungeschickte,
Der Unbedarfte, weg ins Off Gerückte,
Erfloglos hinter Lichtgestalten her.
Drum schreib ich jetzt so recht gedankenschwer,
Geb vor, dass ich so‘n edler Denker wär,
Vor dem der Leser in die Knie einknickte.
Geändert von wolo von thurland (15.06.2015 um 12:46 Uhr)
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