Hi, Stachel!
Langzeilige Formen sind nicht ohne! Meist tendiert man dazu, die Sätze mittels einer Flut von Adjektiven und Attributsätzen zu dehnen - da geht rasch mal der rote Faden verloren!
Die Peanuts:
Hoffnungsvoll erwart ich dich, mein blond-gelockter Schopf.
Würd ich zusammenschreiben: "blondgelockter".
Achtzehn Wochen harrte ich, getrennt, allein, verzagt.
Lebenskriesen haben mich derweil vermehrt gejagt,
"Lebenskrisen". Wäre "geplagt" am Zeilenende nicht treffender als "gejagt"?
Tauziehn, ringen um die Vorherrschaft in meinem Kopf.
Müsste - so wie der Satz konstruiert ist - heißen: "ziehen Tau und ringen um die Vorherrschaft im Kopf."
Meine Grau-Gedanken drehen sich um jenen Punkt,
Warum nicht "Graugedanken"?
Insistieren auf dem Recht des umfangreichen Lenkens.
Ich würde sagen: "Insistieren auf das Recht ..."
Chancenlos häng ich im dichten Nebel meines Denkens,
Hilfsbedürftig, weil das Kreisen alles überfunkt.
Deine Gegenwart verhofft mir trittsicheren Grund,
Hebungsprall "trittsicheren". Kann man das so sagen: "Deine Ggw. verhofft mir ..."?
Oder doch zumindest, für den Tunnel, helles Licht.
Charmebestückt wie immer, übersiehst du mein Gesicht,
Kein Komma nach "immer".
Hältst heut nichts vom Schweigen, tust mir deine Wochen kund.
Fast grazil umschleichst du meines Kopfes leeres Grab.
Eben angekommen, küsst du flüchtig meine Wangen.
Selbst dir unbemerkt, führst mich damit zu einer langen
Hier fehlt das "..., führst du mich ..." Altern.: "..., führst du mich so zu einer langen"
Treppe, doch die Stufen führen weiter nur hinab.
Gern gelesen!

(Bis auf die Kleinigkeit, dass du die Zeilenanfänge immer groß schreibst, auch wenn es ein klein geschriebenes Wort sein sollte. Ich weiß, dass manche Lyriker das gern so machen (und früher gemacht haben), aber ich finde es ehrlich gesagt eher irritierend und störend beim Lesen.)
LG, eKy