Liebe Claudi,
mir scheint, diese alten Gedichtformen wie Hexa- und Pentameter spielen in der Lyrik keine Rolle mehr. Allenfalls beschäftigen sich Liebhaber in Foren damit, aber auch ihre Zahl scheint mir doch sehr überschaubar. Dichter, die sich dem Reim, wie Erich Kykal vor allem im Sonett, verbunden fühlen, können diesen alten Gedichtformen nichts abgewinnen und auch ich mag mich als Schüttelreimer nicht so ernsthaft damit befassen. So sind denn auch meine Epigramme nicht als wahrhafte Distichen zu verstehen, für solch ein ernsthaftes Bemühen fehlt mir selbst als Pensionär die Zeit. So lege ich den Fokus weiter auf Schüttelreime, wobei ich dem Rat von Freunden folge:
Haben mir Freunde geraten, wie Schuster beim Leisten zu bleiben:
Reime zu schütteln, ist Freund, was am besten du kannst.
Lange schon folg ich gehorsam dem Rat mich belehrender Dichter.
Aber zu heftig belehrt, reizt es den Schüttler in mir.
Nenne ich Distichen schwer, widersprichst du: mitnichten!
Aber mit Nichten, Freund, hast du's mitnichten versucht.
Alles sicher keine sauberen Distichen, aber wie gesagt, Schüttelreime haben Vorrang. Schließlich plane ich, in absehbarer Zeit ein Bändchen mit Schüttelreimen herauszugeben. Ich habe mittlerweile schon eine beträchtliche Sammlung, zu der jetzt auch, nach wochenlangem Schütteln, der Osterspaziergang hinzugekommen ist.
Vorösterliche Grüße aus Fellbach
senden Friedhelm (Fridolin)
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Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes!
Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn!
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