Der Sommertag regiert mit großer Bläue
Der Sommertag regiert mit großer Bläue
das Land, den Wald, die Leute und ihr Mühn -
doch schürt er nichts, worüber man sich freue.
Wie reich die Blumen voller Ehrfurcht glühn
an der Dryade Fuß und scheu mir lachten,
und nichts erstreben als denn zu verblühn.
Es tilgt ihr Archipel von Duft dies Schmachten
der schmerzzerfrornen Sehnsucht tief in mir -
all deren Rufe mich zu Wahnsinn brachten.
O Born der grässlich giftigen Begier,
ihr sterblich Herz ist Sinnbild meiner Demut,
und üppig Wein des Duldens Elixier.
So schlepp ich, bis ein Dämmern auf der See ruht,
die zwischen dir und mir, uns beiden klafft,
mich durch Posaunenlärm, geschwächt von Wehmut
und kniend, zur Alchemie der Leidenschaft!
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Erstfassung
Der Sommertag regiert mit großer Bläue
das Land, den Wald, die Leute und ihr Mühn -
doch schürt er nichts, worüber man sich freue.
Wie reich die Blumen voller Ehrfurcht glühn
an der Dryade Fuß und scheu mir lachten,
und nichts erstreben als denn zu verblühn.
Es tilgt ihr Archipel von Duft mein Schmachten
und jeden Marsch der Freude ringsum mir -
welch Elend, Dumpfheit, abgeschmacktes Trachten!
O Born der grässlich giftigen Begier,
ihr sterblich Herz ist Sinnbild meiner Demut,
und üppig Wein des Duldens Elixier.
So schlepp ich, bis ein Dämmern auf der See ruht,
die zwischen dir und mir, uns beiden klafft,
mich durch Posaunenlärm, geschwächt von Wehmut
und kniend, zur Alchemie der Leidenschaft!
Geändert von Terrapin (09.12.2014 um 23:08 Uhr)
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