Hi, Lai und Sy!
Da hat wohl jeder seine eigenen Leichem im Keller! Und der Schmerz ist subjektiv - es bedeutet nicht, dass der, welcher sich schlimmer versündigt hat, auch gleichzeitig grimmiger darunter leidet! Oft hat der eine die schlimmste Niedergeschlagenheit wegen Verfehlungen, die ein anderer nicht mal als solche bewerten würde!
Bei diesem Gedicht habe ich an meine eigenen Taten gedacht, aber ich kenne auch, was Sy ansprach: Mein Vater war bei der SS - bis ans Lebensende litt er unter Albträumen, in denen er auch physisch um sich schlug - meine Mutter installierte schließlich eine Trennwand im Ehebett, um nicht nächtens immer wieder von Vaters wilden Schwingern erwischt zu werden!
Ja, man lacht momentan - aber er sprach letztlich nie über seine Kriegszeit, wo er, ein Professor für Deutsch, Englisch und Französisch, als Dolmetscher tätig war, und die Naziideologie hat er trotz Bildung und Intelligenz nie ganz überwunden.
Zu meinem Glück hat er mich nie indoktriniert, im Gegenteil - er riet mir ständig, bloß die Finger von der Politik zu lassen...was mir nicht schwer fiel!
LG, eKy