Thema: Die Nuss
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Alt 07.11.2014, 08:14   #8
Mr. @
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Hallo Cebrail.

auf die Gefahr hin, hier selbst noch als "taube Nuss" bezeichnet zu werden, möchte ich doch noch nach all dem Lob ein paar kritische Töne loswerden.

Das, was Panzerknacker anmerkte und mit einem lockeren "was Solls?" relativiert wurde, stieß auch mir sofort auf. Das klingt wirklich arg reimgeschuldet und ließe sich elegant korrigieren. Du tatst es ja in der Antwort an Knacki schon selbst: "...schaukelt hin und her..." anstatt "vor sich her"
Des Weiteren stört mich dieses "träge". Rein physikalisch betrachtet, schaukelt eine taube, also leichte, nur mit Luft gefüllte Nuss nicht träge, sondern viel leichter am Strauch. (und um auf der zweiten Ebene zu bleiben: das gilt natürlich auch für volle und hohle Eier )
Ein Blender, Angeber, so wie Hollerith ihn beschreibt, also jemand, der mehr scheinen als sein will, hängt eben nicht träge und selbstzufrieden rum, sondern ist immer bemüht, Aufmerksamkeit durch viel Aktion zu erzeugen. Auch das "sich schwer Tun" passt für mich deshalb nicht in das Bild des von dir verdichteten Typus Mitmensch.
Eigentlich kann man die taube Nuss sowohl in der Natur als auch im übertragenen Sinne gar nicht unterscheiden. Wenn überhaupt, dann nur, indem man ihre Leichtigkeit, ihre unnatürliche Beweglichkeit bei jedem Windhauch verdichtet hätte.
Eine gute Pointe wäre in diesem Fall dann der in den Kommentaren schon aufgeführte Schlag mit dem Hammer gewesen.
Aus diesem Grunde hat es mir als tauber Nuss nicht so gut geschmeckt.

LG Mr. @


Hab mal dran gebastelt:

An einem Baume oder Strauch
hängt eine Nuss mit dickem Bauch.
Sie schaukelt eitel vor sich hin.
„Schaut her, wie prall und toll ich bin!“
Wo sonst die Schale Kern umhüllt,
ist sie doch nur mit Luft gefüllt
Erst nach dem Knacken zeigt sich dann,
dass man sie nicht genießen kann.
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