Hi Fenek,
das problem ist, daß wir in diesen debatten immer wieder über die gleichen fragestellungen reden. vielleicht seien mir einige hinweise gestattet, die meinen standpunkt klarer machen und durchaus als richtschnur generellerer art dienen können:
(1) wenn eine frage nach der lyrikeigenschaft eines textes aufkommt, hat nicht der leser die nachweispflicht sondern der autor.
(2) ein text ist immer dann keine lyrik, wenn er als prosatext gesetzt werden kann, ohne daß man es merkt, daß er zuvor willkürlich umbrochen gewesen ist (genau dieses diagnose gilt für deinen text, der nur so gesetzt ist, weil der cartoon danebensteht, und keinerlei aussage verliert, wenn man ihn wie prosa setzt)
(3) lyrik bedarf immer einer verdichteten, einer metaphernreichen, durchaus "eigenen" sprache. (genau das fehlt deinem text ebenfalls).
ich habe gerade einige texte von frau geist auf ihrem blog gelesen. diese sind zumeist im unterschied zu deinem hier in der tat lyrik.
mit dem Meran-Preis kann ich noch nicht aufwarten, das kann sich jedoch schnell ändern. aber mit einem eigenen lyrikband (kein DKZ, kein BoD, kein selbstverlag, hier bestellbar:
http://www.asphaltspuren.de/index.php/bestellungen) und sehr positiver presseresonanz aus lesungen und rezensionen diene ich bereits. vielleicht macht das klar, daß ich durchaus in der liga von frau geist spiele.
lg w.