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Alt 31.08.2014, 19:36   #18
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus larin,

ich denke auch, das wir uns langsam verständlich annähern.

Zitat:
und auch das könnte stimmen:
dass ich zynisch-ironische spottgedichte nicht immer wirklich gut nachvollziehen kann, weil es (meist) nicht meinem wesen/ meiner intention beim schreiben entspricht.
Genau das ist der Punkt. Hier sind wir alle unterschiedlich "gepolt" und ich finde, genau dies macht die Lyrik so interessant und abwechslungsreich.

Zitat:
obwohl: DEIN gedicht habe ich doch - einmal auf den kopf kehrend - ironisch aufs korn genommen.
und siehe da: die rückmeldungen warnen in meinem faden ähnlich. es hat zunächst einmal dieselbe abwehr und verwunderung ausgelöst wie hier - weil der duktus der sprachführend offensichtlich genau das macht mit dem leser!
Siehst du, genau das ist ein probates Stilmittel, um auch kontroverse Diskussionen damit zu erreichen. Es spricht ja gar nichts dagegen, sich kritisch mit einem Text auseinanderzusetzen.
Wenn der Leser darüber nachdenkt, auch abwehrend, dann ist das Ziel doch erreicht.

Zitat:
ich sage nicht (und werde es nie sagen) , dass man so etwas als autor nicht provozieren dürfte.
aber ich denke doch, dass man bis zu einem gewissen grad verantwortlich ist für das, was man bei anderen auslöst.
sonst ist man nämlich ein troll, der nur seine speerspitzen absetzt, ohne verantwortungsgefühl für das ganze.
oder jemand, der mit seiner schlechten laune den anderen nur den tag verdirbt. ( sowas nenne ich "emotionale umweltverschmutzung")
So etwas kann man auch nicht sagen, denn dann würden viele Dichter, gerade auch die Klassiker, ziemlich dumm da stehen, weil es doch auch immer wieder sie waren, die mit ihren Texten provoziert haben.
Bei der schriftlichen Kommunikation haben wir zudem das Problem, dass so manches Augenzwinkern, welches bei einer direkten, also mündlichen mit einfließen kann, wegfällt.
Und somit sehe ich nicht unbedingt die Vernatwortlichkeit beim Autor, sondern auch beim Leser, wie er das Geschriebene denn nun gerne auffassen würde, vor allem, wenn es nicht ganz eindeutig ist.
Aber das ist ja eben auch ein Stilmittel der Lyrik. So finde ich jedenfalls.

Zitat:
was mich immer noch erstaunt:
woher weißt du so genau dass es da "festgesetzte Kriterien" gibt, die den "wahren Dichter" ausmachen?
wo sollte das stehen? gibt es dafür ein "statut" oder eine "verfassung"?
Das weiß ich doch gar nicht. Da man aber immer wieder mit solchen Vorurteilen konfrontiert wird, äußere ich hier lediglich die Bitte oder meinetwegen die Aufforderung, diese Kriterien eben nicht alleine von der Lyrik zu erwarten.
Es ist eine These, die gehört in ein Sonett.
Ob sie nun haltbar ist oder nicht.

Zitat:
und nun noch mal das:
dein text ist verdammt gut gebaut: man kann ihn nämlich gut nacharbeiten und in jede nur erdenkliche richtung lenken.
und es bleibt doch, was es ist : ein spieß, der in eine richtung sticht.

und da, wo ein spieß ist, wird sich auch immer was spießen.
das ist, was ich herausarbeiten wollte - mit meinem gedicht dort und mit meinen kommentaren hier.
Ja, das war mir schon klar mit dem Spieß. Nur zielt er ja nicht auf eine oder mehrere Personen direkt, sondern lediglich auf eine bestimmte Erwartungshaltung und da sehe ich dann eigentlich auch keine Probleme mit dem Spieß.

Und keine Bange, ich lasse mich nicht ärgern, ich kenne diese "Nichtversteher" nur zu gut.

Danke für deine erneute Rückmeldung...


Servus Erich,

du hast zwar keine direkte Anrede verwendet, aber ich nehme deine Worte jetzt mal an mich gerichtet.

Zitat:
Was mich ärgert ist dieses Herumlavieren mit den Deutungen der Kommentatoren!
Und mich ärgert es, wenn in meine Texte etwas hineininterpretiert wird, was gar nicht vorhanden ist.
Ein Kommentator versteht es nämlich, wenn er es drauf anlegt, genauso gut, mit seinen konfusen Deutungen zu taktieren.

Zitat:
Wenn jemand mein Gedicht deutet (egal, ob korrekt oder nicht), sage ich sofort klipp und klar, worauf ich denn nun mit meinen Zeilen tatsächlich hinauswollte. Der Leser kann dann selbst nach seinen Maßgaben einschätzen, wie gut ich das Thema in seinen Augen getroffen habe. Ich zwieble meinen Leser nicht mit Gegenfragen und ellenlangen Widerlegungen seiner Deutung - ohne eine klare Antwort bezüglich der tatsächlichen Intention zu geben!
Genau so verhalte ich mich auch, aber wenn man dann liest, dass der Kommentator eine vorgefestigte Meinung hat, von der auch nicht mehr bereit ist, sich abbringen zu lassen, dann muss eben erfragt werden, woran er seine Meinung denn nun eigentlich fest macht.

Ich habe sowohl in diesem Faden, als auch dem dem anderen (Der Augen Blick) versucht, dir meine Intentionen klipp und klar darzulegen! Und das nicht nur einmal, sondern mehrere Male!
Wenn du darauf nicht eingehen kannst oder willst, weil deine Sicht feststeht, dann liegt die Verantwortung dafür nicht bei mir.
Wenn ich deine kritischen Auseinandersetzung mit meinen Texten, die ja auch oft sehr hilfreich sind, nicht ernst nehmen würde, dann würde ich mich auch gar nicht so ausführlich darauf einlassen und wir könnten das Ganze auch direkt sein lassen.
Darüber solltest du bei solchen Äußerungen auch einmal nachdenken.

Du bist der erste, der sich mit Händen und Füßen gegen eine Veränderung sträubt, wenn er einen subjektiven Vorschlag erhält, der in der Meinung des Kommentators zu einer Verbesserung führen könnte.

Zitat:
Hier wird einem immer nur gesagt, ob man falsch liegt - und darf weiterraten. Dazu habe ich keine Lust, muss ich sagen.
So, dann zeig mir das mal. Vor allem die Fragen...

Diese Worte zeigen mir nämlich, dass du meine Antworten in diesen beiden Fäden gar nicht richtig gelesen hast, weil ich dich mitnichten über irgendetwas im Unklaren gelassen habe, sondern lediglich versucht habe, meine Intentionen zu erklären - auch gegen deine subjektiven Deutungen. Das tut mir ja sehr leid, denn es kostet auch meine Zeit.

Wenn man sich damit nicht auseinandersetzen willst, dann sollte man es unterlassen, solche Kommentare zu verfassen, dann bekommst man auch keine entsprechenden Antworten darauf.

Zitat:
Wenn der Autor Spielchen liebt, soll er mit anderen spielen! Ich bleibe bei meinem Eindruck, und wenn der Autor meint, dass es der falsche sei, dann meine ich eben, dass der Autor das Gedicht nicht gut genug geschrieben hat, damit bei mir, dem Leser, auf Anhieb der richtige Eindruck entsteht!
Gut. Dann können wir das ja künftig zu einem Dogma erheben.
Dann sollte der Kommentator aber auch tunlichst solche Kommis vermeiden, dann wird seine allwissende Meinung auch nicht in Frage gestellt.
Dieser kann nämlich niemandem das Recht absprechen, auch noch eine andere Meinung neben der seinen zu haben.

Und wenn der Kommentator seine Meinung hier äußert, dann hat der Autor dasselbe verdammte und verbriefte Recht, dazu Stellung zu nehmen.

So, das war jetzt mein Frust. Und da wir uns jetzt ausgekotzt haben, sollten wir uns wieder die Hand geben und einfach weiter machen...




Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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