Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 29.08.2014, 11:36   #10
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Zitat:
Zitat von a.c.larin Beitrag anzeigen


ich denke auch nicht, das man mit gedichten die welt verändern kann oder sie gar verändern müsste (dazu wäre wohl doch die politik da), sowenig wie ich glaube, dass man mit balkonkisterln den CO2 -ausstoß verhindert.

lyrik ist für mich nichts weiter als ein spiegel - und was man drin sieht ist das, was man sich (da) vorstellt.

lg, larin
Weise Worte, liebe larin!

Was ich allerdings über die Jahre festgestellt habe ist, dass Lyrik sehr wohl die Welt verändert: Nämlich die eigene! Hätte ich vor 9 Jahren nicht wieder zu schreiben begonnen, ich wäre heute ein völlig anderer Mensch.

Und manchmal - nur manchmal vielleicht - erreichen wir jemanden mitten im Zentrum seines Wesens und verändern es ein ganz klein wenig - oder sehr. Wer kann das schon sagen...?

Ich habe festgestellt, dass die Wirkung der Lyrik sehr davon abhängt, wie der Leser sie aufnimmt, und das hängt wiederum sehr davon ab, was dieser Leser vom Autor hält.
Vergöttert er diesen, da ihm gefiel, was er zuerst las, wird er den Zeilen aller Werke dieses Autors eine viel tiefere Wertigkeit beimessen. Sagt ihm der Name nichts, ist er eher geneigt, kritisch zu lesen und Fehler zu suchen.
Oft genug entscheidet also das allererste Gedicht, das ein Leser von dir liest, ob du ihm als Autor fürderhin genehm bist oder nicht.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten