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Alt 29.03.2009, 16:52   #25
DerKleinePrinz*
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Mein lieber Boris,

schön, dass du dich nun entschlossen hast hier aktiver zu werden

Zitat:
Hätte mir deine Figur die letzte Strophe persönlich erzählt, mir wären nicht nur die Gesichtszüge sondern wohl auch die Hände entgleist.
Es gab einige, die es, zwar in anderen Situationen als der geschilderten, wagten, Widerstand zu leisten. Ob Sabotage, oder subversives wie die Geschwister Scholl und ihre Freunde, sie setzten ihr Leben aufs Spiel und mussten es zum Teil auch lassen.
Ja in der Tat, die gab es und sie verdienen allerhöchste Anerkennung. Aber es gab ja auch solche wie mein LI, die Menschen die sich um den Widerstand gekümmert haben, waren leider ziemlich selten.
Ein damaliger Verwandter von mir hat in meinen Augen auc Widerstand geleistet, denn er hat eben nicht auf den Feind geschossen, er wollte niemanden töten. Der Feind hat ihn aber die Nase abgeschossen, was wohl nicht passiert wäre, wenn er selbst gefeuert hätte.
Ich mache aber den Menschen, welche geschossen haben, keinen Vorwurf, das möchte ich eigentlich sagen.

Zitat:
Es waren schlicht zuwenige, die diesen Mut aufbringen konnten. Dochr in Anbetracht ihrer Taten klingt die letzte Strophe, zumindest aus dem Mund des Soldaten, wie Hohn.
Als Hohn ist es nicht gemeint. Ich schreibe ja von "euch". Also wer von uns hätte denn so gehandelt wie z.B. die Geschwister Scholl? Nicht viele denke ich...

Zitat:
Aber dies hat in meinen Augen nichts mit deiner persönlichen Einstellung zu dem Thema zu tun, ich finde die Worte, die du dem Soldaten in den Mund legtest, ausgesprochen authentisch. Es liegt doch nahe, solche Greueltaten mit der Angst, sein Leben zu verlieren, zu erklären oder gar zu versuchen sie zu rechtfertigen. Daraus zu schließen, der Autor (damit bist quasi du gemeint ) entschuldige solche Taten, ist etwas schräg...
Etwas schräg, ja, gut ausgedrückt. Wenn ich es entschuldigen würde hätte ich gesagt, dass die ganze Sache ja nur halb so wild war und es würde schlimmeres geben etc. Habe ich aber nicht und dennoch kann ich Verständnis aufbringen für solche Taten aus Angst, auch wenn ich sie nicht gut finde.

Danke für deine Worte lieber Boris, in meinen Augen eine gute sachliche Kritik ohne persönlich zu werden.

~~~

Lieber Falderwald,

Zitat:
Nicht zuletzt, weil du mich hier persönlich ansprichst.
Ja, zum Teil spreche ich dich persönlich an, im Großen und Ganzen jedoch die, die mir nicht sachlich gewantwortet haben.

Zitat:
Niemand, wirklich niemand hat behauptet, daß in dir ein ein perverser Nazi steckt.
Habe ich ja auch nicht gesagt. Ich sagte, wenn ich mit "euch" (also z.B. mit ReinArt) in echt reden würde, wäre es am Ende vielleicht so geschehen.

Zitat:
Die Kritik richtete sich einzig und alleine an der Umsetzung dieses schweren Themas aus.
Und wenn wir darüber hier nicht reden dürfen, dann hat das Forum seinen Sinn verloren.
Ich bin nach wie vor der Meinung, daß dir die Umsetzung nicht gelungen ist.
Ja das ist ja alles legitim und ich habe nichts gegen Kritik, bin im Gegenteil dahingehend sehr aufgeschlossen. Nur ist es in meinen Augen ein Unterschied, ob mich jemand sachlich auf einigermaßen hohem Niveau kritisiert, oder ob mir gesagt wird, dass ich so nicht denken dürfte oder dass ich wenn ich "Judenvolk" schreibe knapp vor der Nazipropaganda stehe. Das hat mit Kritik nichts zu tun sondern ist in meinen Augen pure Hysterie.

Zitat:
Die z.T. vorhandenen Pauschalisierungen sind einfach unerträglich und die beschriebene Szene ist dermaßen fern ab von jeder Realität, das spottet jeglicher Beschreibung.
Ich sagte ja bereits, dass ich keinen Anspruch auf Realität habe, in meinem Denken jedenfalls kommt es der Realität meiner Meinung nach nahe.

Zitat:
Ich für meinen Teil kann mich weder in einen Wehrmachtssoldaten hineinversetzen, noch in einen Soldaten, der mit der Waffe im Rücken gezwungen wird, einen Geschlechtsakt mit einem Kind vorzunehmen, von dem ich auch noch weiß, daß es in der Nacht ermordet und anschließend verbrannt wird. Das halte ich einfach nur noch für moralisch verwerflich und weise das für meine Person zurück. Wie gesagt, das gilt für mich.
Diese Situation alleine würde bei mir schon zu einer erektilen Dysfunktion führen.
Ja, auch dagegen sage ich ja nichts. Aber du hast mir untersagt eben dies zu denken, was du nicht zu denken wagst, das ist es, was mich persönlich stört.

Zitat:
Des weiteren weise ich deine Behauptung zurück, daß in jedem von uns eine solche Bestie steckt. Das ist nämlich wiederum eine unreflektierte Pauschalisierung.
Ich bin der Meinung, dass ein Mensch von Geburt an alle Fähigkeiten besitzt, Der Ansicht musst du nicht sein und eine Pauschalisierung kann ich nicht erkennen, da es wie gesagt nur meine persönliche Meinung ist.
Ein Mensch kann von der Bestie bis zum lieben Gott alles werden, es ist ihm alles gegeben, ein guter Teil und auch ein böser Teil und jeder entscheidet selbst, für welche Seite er sich entscheidet, so sehe ich die Sache.

Zitat:
Dir ist mehrfach gesagt worden, daß die Aussage in deinem Text nicht richtig ankommt und sehr missverständlich ist. Das soll und darf ein Leser sagen, damit der Autor Gelegenheit bekommt, zu erklären.
Du aber, hast Kritisches beiseite geschoben und darauf beharrt, daß er gut ausgearbeitet und wohlüberlegt in der vorliegenden Fassung eingestellt sei.
Das hat wiederum zu weiteren geäußerten Bedenken geführt.
Ich habe alle meine Standpunkte mit Argumenten unterlegt, leider waren nicht alle Antworten sachlich und so kann man nicht ausschließlich von "kritischen Kommentaren" sprechen. Aber wie gesagt habe ich soweit alles erklärt und bin noch immer der Meinung, dass mein Gedicht stimmig ist.

Zitat:
Und wenn du dir das Recht nimmst, einen solchen Text ein- und zur Diskussion zu stellen, dann solltest du auch mit den Betrachtungen der Leser umgehen können.
Diese haben keinesfalls etwas mit hysterischen Anfällen zu tun, wie du schreibst, sondern zeigt einzig und allein, daß sich manche die Mühe gemacht haben, sich nicht nur mit der oberflächlichen Aussage deines Textes und deinen dazugehörigen Antworten zufrieden zu geben.
Wie ich nun schon zum wiederholten Male betone, bin ich Kritik gegenüber sehr aufgeschlossen. Mich stört aber zum einen dass diese dann persönlich geworden ist, und noch vielmehr stört mich, dass ich beim Blick ins Forum mein Gedicht nicht mehr wiederfand.

Zitat:
Und das ist auch der Grund warum ich schrieb, daß dein Text unglaubwürdig, nicht authentisch und unreflektiert wirkt. Bei dieser Aussage bleibe ich auch, denn alles, was du nicht selbst erlebt und erfahren hast, kannst du nicht beschreiben.
In meinen Augen ist diese Aussage deinerseits falsch. Man könnte nun auch viele deiner Texte nehmen und einfach sagen, dass du es nicht selbst erlebt hast und deswegen sind sie nicht glaubwürdig. Davon, dass man ja von anderen Menschen Erfahrungen übernehmen kann hast du nichts gesagt.
Sicher, wenn man etwas selbst erlebt hat ist man noch näher am Geschehen und kann vielleicht noch genauer beschreiben, wie es war.
Schillers Taucher ist natürlich Schwachsinn, denn sowas hat er nie erlebt, das Meere hat er in seinem Leben auch nicht gesehen und Salamander gibts im Meer nicht. Deshalb ist das nicht authentisch. Das könnte man mit den meisten Gedichten fortführen, in meinen Augen ist dein Argument also falsch.

Zitat:
Du kannst zwar versuchen, dich in eine solche Situation hineinzuversetzen, aber bei diesem Versuch wird es bleiben, es bleibt nämlich rein fiktiv und der Phantasie entsprungen. Gerade darum sollte ein Autor akzeptieren, wenn andere sagen, sie könnten es nicht.
Auch das akzeptiere ich. Aber ich akzeptiere es nicht, wenn mir andere sagen, ich könnte es nicht, schlimmer noch, ich dürfe es nicht. Das nämlich ist ganz allein meine Sache.

Distanzierte Grüße
Der Kleine Prinz*
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