Liebe Chavali,
beim Titel habe ich ein Gedicht zum Einzug der Wölfe in unsere Gebiete erwartet.

Dann beim Lesen geglaubt, eine Ballade zu erkennen und bin letztendlich bei einer fantasievollen, metapherschweren Geschichte gelandet.
(Du musst mich unbedingt verbesseren!

)
Es liest sich herrlich schaurig, die Bilder sind vollkommen. Besonders die Wacht haltende Eule.
Als wolltest du zeitübergreifend arbeiten:
Zitat:
Zitat von Chavali
Ich trau mich nicht, nur einen Schritt zu gehen -
wie man sich schützt, das habe ich verlernt.
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Wir haben so vieles verlernt, vergessen bzw. gar nicht mehr gelernt. Es beginnt schon beim einfachen Kochen. Alles ist da, fast fertig. (So lege ich diese Verse aus.)
Zwei, drei kleine Dinge habe ich doch:
In Grau gehüllte Schatten kreuzen meinen Weg
und schaurig schallt der alten Wölfe Ruf.
Ich überquere hier am Fluss den Steg -
mein armes Pferd, es lahmt auf einem Huf.
So schneidend kalt
der Regen dieser Nacht,
ein Bernsteinaugenpaar
trifft mein Gesicht
Die junge Eule hält am Ast der Tanne Wacht -
und nirgendwo auch nur das kleinste Licht. (

)
Ich lausch dem Vogelruf und bleibe stille stehen,
die Wölfe sind nur einen Steinwurf noch entfernt.
Ich trau mich nicht, nur einen Schritt zu gehen -
wie man sich schützt, das habe ich verlernt.
Zum Sprung setzt an des grauen Rudels Führer.
Mein Pferd, es scheut und wirft mich
wehrlos ab.
Ich stürze hin und bin im Fallen der Verlierer -
dann seh ich vor mir schon mein tiefes Grab.
(ich mag "schleudernd" nicht.
Verdammt, ich will noch leben und nicht sterben!
Wer hält die Wölfe ab
und mich vom Tod?
Welch Kreatur wird meine Güter erben?
Von ferne leuchtet mir ein schwaches Morgenrot.
Der Wölfe Heulen wird noch einmal stärker,
um dann in vagem Wimmern zu vergehn.
Ich stehe auf und werde zum Berserker -
mein Tanz ins Licht lässt Farne wieder blühn.
Die beiden letzten Strophen halten mich von einer Ballade ab. Da wird jemand wach (nicht unbedingt aus einem bösen Traum erwachend) und befreit sich von niederdrückenden Gedanken. Das Leben leuchtet wieder.
Hat mir sehr gefallen, liebe Chavali, das "Meckern" ist ja keines, wir sollen und wollen es ja.
Liebe Grüße
Dana