Hallo wüstenvogel,
selbstverständlich geschieht Gleichmacherei in den meisten Religionen und Ideologien, aber sind es nicht erst die verschiedenen, vorgegebenen Denkschemata, die verglichen werden können, um sich daraus eine Sicht auf die Dinge zu bilden? Ist es nicht das, was ein Mensch braucht, um für sich zu der Erkenntnis zu gelangen, was richtig und was falsch ist?
Denn genau darum geht es dir ja, wie du schreibst. Man kann sich also erst von etwas lösen, wenn man etwas erfahren hat. Das ist ein schwieriger Prozess, und m.M.n. meinen wir doch dasselbe.
Ich hätte eben nur Angst davor, dass es zu einer Art Gleichmacherei führen würde, wenn wir alle unsere Denkschemata ablegen könnten, weil dann die Willensfreiheit, sich zu entscheiden, nicht mehr gegeben wäre.
Der Atheist z.B. hat sich bewusst gegen Religion und Religiosität entschieden und ist damit viel mehr Weltbürger, als ein Anhänger irgendeines Glaubens.
Der Glaubende hingegen ist derjenige, der sich von anders denkenden und glaubenden Menschen mit seinem persönlichen Glauben abgrenzt.
Also meinen wir im Grunde doch dasselbe. Auch wenn wir hier vielleicht ein wenig aneinander vorbei reden. Aber ich denke, wir verstehen uns.
Herzliche Inselgrüße
Narvik
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Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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