Angstgestalt
Angstgestalt
- Sonett, trochäisch -
Flieh in meine Arme, ich in deine.
Kalt ist alles. Nicht das Eis ist kalt:
Dunkel ist die Nacht, unendlich alt
Und kristallen. Und wir sind alleine.
Frage nicht, weil keine Antwort schallt:
Mauern stehen fest, sind mehr als Steine.
Türen gibt es wie auch Fenster keine.
Angst in Klumpen, in der Faust geballt:
Teufel sind wir, von der Höllenleine
Losgelassen, fleddern wir Gebeine.
Sei bereit: Die stille Zeit kommt bald.
Floh in deine Arme, du in meine:
Gibst du mir den allerletzten Halt?
Ohne uns wird diese Angst Gestalt.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (03.06.2014 um 11:27 Uhr)
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