Hi, Larin!
Danke für deine Gedanken. Jemand, der zynischer ist als du (rate mal, wer...
), könnte sie so auslegen:
Also ist Liebe eigentlich höchst unehrlich, denn man verstellt sich ja im Grunde, wenn man, um sein libidinöses Ziel zu erreichen, so tut, als wäre man ein besserer Mensch, als man tatsächlich ist. Beweis? - Dass dies eben nicht von Dauer ist. Früher oder später, wenn Gewohnheit und Alltag Einzug halten, kommt das wahre Wesen wieder zum Vorschein...und wieviele Beziehungen scheitern dann daran!?
Ich weiß, eine bitterböse Auslegung, sehr materialistisch. Wer liebt, sagst du, verstellt sich ja nicht, er WILL ja wirklich für seine Liebe da sein, für sie ein besserer Mensch sein. Frage ist nur: Ist das Motiv wirklich so selbstlos, wie er selbst offenbar glaubt??? Der emotionale Zustand der Verliebtheit ist eine simple hormongesteuerte Funtion, die die Erhaltung der Art sicherstellen soll - die Natur sieht das sehr pragmatisch, hier zählt nur der manipulative Effekt der Emotion, die sie generiert - weil das eben so am besten funktioniert!
Auf einer distanzierteren Ebene also IST Liebe höchst unehrlich, manipuliert die armen Narren wirkungsvoll und einzig zu einem höchst gefühllosen Zweck: Der Notwendigkeit der Arterhaltung!
Romantik ist nur der Zucker für diese bittere Medizin!
Was letztendlich mit alldedem versöhnt ist der Umstand, dass dadurch eben mitunter doch die "Richtigen" sich finden, die auch nach der Limerenzphase harmonieren und einander bestärken - einfach, weil eine Verstellung (aus welchen Gründen und Motiven auch immer) nie notwendig war!
Das ist die Quintessenz meiner Zeilen.
LG, eKy