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Alt 25.03.2009, 01:18   #12
DerKleinePrinz*
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Und weiter gehts...

Liebe Klatschmohn,

-editiert von Prinz -

Ich schließe mich dann einfach mal bedingungslos meiner Antwort auf ReinArts Antwort an, um die deine Antwort zu beantworten
Um die Sache mit dem Kind zu klären erlaube ich mir einfach mal meine Antwort auf Woitek bei .com hierher zu kopieren:

Zitat:
Zu der Sache mit dem Kind:
Es scheint in der Tat plakativ zu wirken und nun denkt man sicher, ich würde das tatsächlich nur so geschrieben haben, um die Blicke darauf zu lenken und um die Leute zu schockieren. Dass das so geschehen könnte wird mir erst jetzt klar, denn meine Absicht war es nicht.
Ich hatte vorm geistigen Auge eher das Bild einer durch die Straßen ziehenden Einheit, welche den Befehl hatte noch verbliebene Juden ausfindig zu machen. Dabei dachte ich dann auch an einen Film, welcher mich sehr bewegt hatte. Leider habe ich den Namen vergessen, aber ich denke die meisten werden ihn kennen. Dort ist eine amerikanische Einheit im Vietnam und der Führer der Gruppe ist ein Unmensch. Eigentlich auch der Rest der Gruppe, bis auf einen, der ist an sich ein guter Mensch, aber ein Mitläufertyp. Und dann ist da noch der Hauptdarsteller, der hat Mut und Courage. Jedenfalls finden die ein einheimisches Mädchen und vergewaltigen es. Der Mitläufer will das eigentlich nicht, wird dann aber als feige hingestellt und beschimpft, aus Angst vor den anderen macht er dann doch mit.
So habe ich mir das auch in meinem Gedicht vorgestellt und sozusagen das LI als Mitläuferhingestellt, welcher aus Angst selbst diese abscheuliche Tat, welche der Kommandant befiehlt, mitmacht.
Insofern denke ich schon, dass auch dieses Kindthema in mein Gedicht passt, zumindest entspricht es meiner Intention und plakativ sollte es auf keinen Fall wirken.
Ich hoffe auch deine Verwirrung ist ein bisschen gemildert. Hab Dank für deinen Kommentar

~~~

Lieber ReinArt,

dein erster Satz lies mich lachen, mannigfaltig, ich liebe dieses Wort^^

Zitat:
Kurz zum Alter. Ich habe mit 20 Jahren noch behauptet, dass ich mich gegen die Nazis gewehrt hätte, was ich dann im Laufe der Jahre relativierte- wie so vieles. Das ist natürlich.
Auch kann niemand heute mehr ein authentisches Gedicht über das Mittelalter schreiben, weil es einfach an den entsprechenden Erfahrungen fehlt.
In der Tat das behaupten viele. Auch behaupten viel sie würden einem Menschen helfen, der von drei anderen verprügelt wird, wie es dann in der Realität aussieht ist aber eine ganz andere Sache.

Zitat:
Der Missbrauch eines Kindes ist unter keinen Umständen zu entschuldigen!!!
Der Meinung schließe ich mich an

Zitat:
Du als Mann musst eigentlich wissen, dass es gewisser physischer Voraussetzungen bedarf, um so etwas tun zu können.
Einen Penis und ein Kind? Oder stehe ich auf dem Schlauch?

Das Kindesmissbrauch barbarisch ist behaupte auch ich, ich bin mir nicht im Klaren weshalb du das so hervorhebst? Und warum ich etwas beschönigen soll erschließt sich mir auch nicht, im Grunde sehe ich keinen Anlass den Inhalt meines Gedichtes zu ändern. Ich halte mein LI für einen Menschen wie es ein jeder ist. Voller Ängste, feige und es gibt nicht viele die sich stellen würden.

Danke dir für deine erneute Erklärung, welche sich mir aber wie gesagt nicht vollständig erschließt.

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Lieber basse,

ich kann mich noch gut an die Debatten in der Schule erinnern, als wir genau dieses Thema hatten. Manche waren der Meinung, man dürfe auf keinen Fall darüber schreiben, manche sagte, man muss!
Ich habe mich da eigentlich wenig beteiligt, denn ich sage mir, dass ich grundsätzlich über alles schreiben werde was mir durch den Kopf geht. Alles andere wäre in meinen Augen eine grauenhafte Selbstzensur und würde meinem Ideal der Freiheit widersprechen.
Das kann aber hier tatsächlich an meinem Alter liegen, denn wenn ich damals dabeigewesen wäre wüsste ich nicht, ob ich genauso denken würde. Aber das erübrigt sich, denn ich war nicht dabei und so mache ich mir auf meine Art Gedanken.
Ich bin der Meinung dass sich die Menschen allen Dingen nähern sollten, egal wie schlimm sie auch sein mögen. Aber wer dem Bösen ausweicht und nicht versucht es zu erkennen, der wird es nie kennenlernen und sich ewig davor fürchten.

Ich danke dir für deine konstruktiven Gedanken

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Liebe Dana,

Zitat:
Vielleicht hast du dich an ein zu schweres Thema herangewagt.
Ich denke nicht, dass es zu schwere Themen gibt. Es gibt Themen die für mehr aufsehen sorgen und es gibt Themen, die mehr berühren als andere, aber in meinen Augen spricht nichts dagegen sich auch mit sowas zu beschäftigen.

Zitat:
In solchen Zeiten ergreifen "Bestien" die Chance das auszuleben, was sie wirklich sind. Taten, die ihnen keine Diktatur aufzwängt - und das verurteile ich zutiefst.
Ich denke in jedem von uns steckt so eine Bestie. das drückt ja das Gedicht auch zum Teil aus. Aber es steckt auch in jedem Menschen das Gute, es kommt darauf an was man wählt. Jeder hat es selbst in der Hand.

Zitat:
Ich kann und will nicht verurteilen, weil ich in der Zeit nicht gelebt habe.
Auch davon sollten wir uns entfernen. Man muss nicht immer urteilen, eigentlich sollte man es auch nie. Man sollte denken, mitfühlen und dann wieder denken. Urteile sind in meinen Augen nie gut, ich bin froh das auch du davon Abstand nimmst.

Hab Dank für deine, wie immer durchdachten Zeilen

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Liebe budina,

ja, manche scheinen das Thema tatsächlich ähnlich zu sehen wie ich, das ist schön
Ich denke die Angst ist das, was uns alle angeht. Wie sagten die Onkelz so schön: Angst ist nur ein Gefühl!
Angst ist grundsätzlich kein schlechtes Gefühl finde ich, jedoch fürchten sich die Menschen vor Dingen, vor denen man keine Angst haben braucht. Damit will ich niemanden angreifen der Angst hat, aber es lohnt sich darüber nachzudenken. Es ist wichtig sich eingestehen das man Angst hat, erst dann kann man sie bekämpfen. Gut, jetzt bin ich vom Thema abgewichen...

Es hat mich beeindruckt dass du so offen von deiner Familie schreibst und ich finde das sehr interessant.
Ich danke dir für deine Worte und bin froh, mit meinem Denken nicht allein zu sein.

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Lieber Faldi,

ich würde es nicht Salat bezeichnen, ich bin froh das man sich darüber Gedanken macht, mehr kann man sich nicht wünschen. Es ist eine interessante Diskussion entstanden, welche denke ich fruchtbar ist.

Zitat:
Und letzterer muss ich mich in diesem Falle leider auch anschließen, denn der Text ist nicht stimmig und zu allgemein wertend.
Es kann sein das der Text nicht stimmig ist, obwohl er das Kriterium in meinen Augen erfüllt, nur bin ich mir nicht sicher, an welcher Stelle er wertend sein soll? Nichts als mich in die Lage des Soldaten zu versetzen war mein Anliegen, eine Wertung gebe ich nirgendwo ab.

Zitat:
Die Szene des missbrauchten Kindes wirkt ungewollt grotesk und effektheischend und dient in keiner Weise zur Darstellung der tatsächlichen Geschehnisse und des ganzen Leids, was zu der damaligen Zeit passiert ist.
Effektheischend sollte sie nicht sein, aber zum Kindthema habe ich ja die Kopie von .com eingestellt. Was zur damaligen Zeit wirklich passiert ist, weiß ich nicht. Ich kenne nur die Geschichten aus dem Fernseher und die Erzählungen von den noch verbleibenden Menschen. Auch der Geschichteunterricht vermittelte mir einen Eindruck. Der Rest ist dann mein Gefühl und warum soll das Kindthema nicht das Leid beschreiben? Meine Mutter meinte sogar, so etwas hätte es in der damaligen Zeit nicht gegeben, aber ein Argument konnte ich ihr nicht entlocken.

Zitat:
Auch die Abgrenzung zur letzten Zeile ist nicht als gelungen zu betrachten, denn wer kann sich in der heutigen Zeit schon in die Verhältnisse von vor über 60 Jahren hineinversetzen.
Jeder denke ich, jedenfalls kann man es versuchen. Ich sehe da kein Problem und ich würde gerne wissen, weshalb man es nicht versuchen sollte?

Zitat:
Tut mir leid, aber der Gesamttext wirkt mir zu unreflektiert und plakativ. Provokation ist in Ordnung aber sie sollte schon mehr bieten, als ein schwaches Gerüst, was in der Nachbetrachtung den Lasten dieses schweren Themas nicht standhalten kann.
Auch sehe ich keine Provokation, ich kann mich nur wiederholen, aber ich versuche mich lediglich in die Lage eines Soldaten zu versetzen, als provokant würde ich das nicht bezeichnen.

Zitat:
Dieser Text gereicht dir nicht zum Ruhm, und ich würde dir raten, ihn erst einmal zurückzuziehen und gründlich zu überarbeiten, denn das kannst du sicherlich besser.
Das würde ich im Leben nicht tun! Wenn ich ein Gedicht für vollendet erkläre und es veröffentliche, dann ist es nach meinen Möglichkeiten zu 100 % durchdacht und für mich stimmig, ich würde niemals ein Gedicht zeigen hinter dem ich nicht zu 100 % stehe. Ruhm ist auch nicht mein Ziel, sondern eine Diskussion über das Thema bzw. freut es mich, wenn auch andere versuchen sich in einen Soldaten hineinzuversetzen und darüber nachdenken.

Ich habe mal gesagt, ich wünsche mir Ehrlichkeit auf der Welt und dazu gehören auch Kritiken. Insofern sehe ich keinen Grund dir böse zu sein. Aber ich stehe weiterhin zu meinem Gedicht und halte es für gut durchdacht.

Ich danke euch für eure rege Diskussion

Liebe Grüße
Der Kleine Prinz*

EDIT:

Liebe cyparis, unsere Antworten haben sich überschnitten.

Ich wäre dir dankbar wenn du deine Meinung begründen würdest, da ich ihr ansonsten nicht folgen kann.

Liebe Grüße
Prinzi*
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