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Alt 14.05.2014, 21:31   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Rotes Gesicht

HI, Faldi!

Ja, nur wenn das Herz aufgeräumt ist, kann man sich töten, obwohl man bei Sinnen ist. Wer sich noch gefühlsmäßig der Welt verbunden fühlt, wird dies nicht tun, es sei denn - wie gesagt - ein Schmerz ist so unerträglich groß, dass er den Betreffenden zu einer Wahnsinnstat treibt.

Ich war als Tennager in der Schule sehr unglücklich, weil gemobbt und gedemütigt. Ich habe schon öfter darüber geschrieben. Mit 16, 17 Jahren verhinderten eigentlich nur meine Feigheit und mein logisches Denkvermögen, dass ich meiner Existenz aus purer Verzweiflung und eingebildeter Rache an meinen Peinigern ein allzu frühes Ende setzte! - Und ja, so jung und dumm war ich wirklich einmal!

Später, als mir die Meinung der Welt endlich egal genug war, um nicht darob in Schwermut zu verfallen, kamen Depression, die selbstgewählte Isolation und noch ein paar andere niederschmetternde Eigenschaften meiner Persönlichkeit, mit denen ich lange zu kämpfen hatte. Auch da blieb dieser schwerste aller leichten Auswege immer eine Option im Hinterkopf, irgendwie Trost und Mahnung zugleich, letzte Zuflucht und endgültiges Scheitern in einem.

Jedenfalls kannst du sicher sein, dass ICH weiß, wovon ich rede, wenn ich so ein Gedicht schreibe...

Vielen Dank für deine offenen Gedanken!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (14.05.2014 um 21:35 Uhr)
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