Hi Chavi,
das ist ein sehr bemerkenswertes Gedicht und eines der besten aus deiner Feder, das ich bisher gelesen habe.
Du schaffst es hier tatsächlich, die Schrecken des Krieges und die damit verbunden Ängste und Nöte der Menschen bdrückend und anschaulich zu beschreiben und bekommst dann wunderbar die Kurve aus diesem Desaster wieder heraus.
Meine Mutter ist ein Kriegskind und hat den alliierten Luftangriff auf Remscheid am 31. Juli 1943, im Keller ihres Elternhauses versteckt, bewusst miterlebt.
In unmittelbarer Nähe ist eine Sprengbombe detoniert und nur noch die Grundmauern des Hauses sind stehen geblieben.
Sie und meine Großeltern konnten von Glück reden, dass sie mit dem Leben davon gekommen sind.
Als ich noch klein war, hat meine Oma mir oft von diesen Ereignissen und den dabei ausgestandenen Ängsten um ihr Leben erzählt.
Und an ihre Schilderungen hat mich dein Gedicht erinnert.
Dennoch eine klitzekleine Anmerkung:
Du hast das Verb "bersten" bzw. "zerbersten" zwei Mal verwendet.
In der ersten Strophe "barst" und in der vorletzten "zerborsten".
Das Letztere könntest du leicht umgehen, z. B.:
das Land lag nieder und das Leben auch
das Land war mutlos und das Leben auch
das Land war wehrlos und das Leben auch
usw.
Oder lass dir selbst was in diese Richtung einfallen. Das hätte zudem den Vorteil, dass der unvollständige Satz (ja, ich weiß, Dichterfreihheit

) in dieser Zeile auch grammatisch wieder vollkommen korrekt wäre.
Auf jeden Fall ist das ein sehr schönes Gedicht, sowohl formal als auch von der inhaltlichen Aussage her betrachtet, das ich gerne gelesen und kommentiert habe...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald