Thema: Nordwind
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Alt 05.05.2014, 05:59   #8
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
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Liebe Kommentatoren,
Sidgrani, Dana, Chavali, Thomas, Cebrail, Claudi, Narvik und Syranie...
erstmals herzlichen Dank für das rege Interesse und die Wortmeldungen.

In diesem Text sind keine verschlüsselten Botschaften versteckt; meine Absicht war, den Tod als Privileg darzustellen und nicht, wie meist, als etwas, wovor man bangen muss - vorausgesetzt, man ist mit sich selbst und der Welt im Reinen.
Mein LI ist zufrieden mit dem, was es in seinem Leben erreicht hat.
Eine versöhnliche Stimmung zu vermitteln, jegliche 'negative' Assoziation zu vermeiden, DAS war mir das Hauptanliegen bei diesem Text.

@ Sid,
zum 'strikt': Du hast Recht, ganz das Gelbe vom Ei ist dieses Wort nicht, aber es kam meiner Absicht am nächsten. 'Mit Nachdruck'... 'Mit Bestimmtheit'... 'fordernd' - DAS wollte ich rüberbringen.
Barsch, scharf... hm. Trifft knapp daneben.
'Streng' geht mir zu sehr mit 'Erziehung' einher.
Dunkle und alte würden, wie Du richtig anmerkst, den Sinn verändern.
Hmmmm.... ich grüble weiter. Vllt schlägt dazu noch ein Geistesblitz ein.

@ Dana,
es ist der nördlichste aller Nordwinde gemeint.
An diesem Text hab ich ziemlich lang gefeilt, da mir Enjambements nicht ganz locker aus der Feder flutschen.
Ich schiele immer ein wenig neidvoll auf Texte, bei denen sie so ungezwungen, quasi im Redefluss daherkommen. Es freut mich, wenns mir hier gelungen ist, sie unbemüht erscheinen zu lassen.
Den 'echten Lailany' lass ich mir rahmen. Das hört sich super an... irgendwie so nach Markenzeichen! HUCH... FREU!

@ Chavali, Modalee, Katzili
ja, ich hab sogar meinen alten Strandkorb wiedergefunden! Die Spinnweben hab ich weggefegt und entdeckt, dass es sich noch immer so gemütlich drin kuscheln lässt wie früher.
Freut mich, dass Dir mein Nordwind gefällt.

@ Thomas,
das 'alte' ist hier nicht der Metrik geschuldet, sondern schlicht unverzichtbar, da mein Bote ja so alt ist wie die Welt. In einem der Entwürfe hatte ich 'greisen Boten', was ebenfalls meiner Intention entsprechen würde, allerdings störte mich die 'laute' Nachbarschaft: weit gereister, greiser Bote.
Dein Vorschlag 'Schicksalsbote' träfe zwar die Aussage, ich hatte es auch in einem der Entwürfe und verwarf es, da 'Schicksal' in der 1. Zeile zu viel vorwegnehmen würde.
Wie Du ja weißt, bin ich für Vorschläge immer offen und dankbar. Wenn Dir was einfällt, dann schupf mal rüber.

@ Cebrail,
Deine Interpretation trifft voll ins Schwarze:
Den Tod nicht als Schicksalsschlag zu werten, sondern als etwas Unabdingbares, das einen Schlußstrich unter ein reiches, erfülltes Leben zieht.
Melancholie, Wärme, Demut... genau diese Attribute wollte ich vermitteln und freue mich, wenn Du es 'erlesen' konntest.

@ Claudi,
ach herrjeh... mir fiel nicht mal auf, dass ich mich des Paarreims bedient habe.
Das kann wohl nur einer unverbesserlichen Bauchdichterin passieren.
Doch weißt Du was? Ich freu mich unbändig, da ich mit meinem Text beweisen kann, dass er den Ruf, der Bruder Leichtfuß unter den Reimen zu sein, nicht verdient.

Diesmal hast Du mehr in den Text hineingelesen, als von mir beabsichtigt war. Wie schon oben erwähnt, er ist recht direkt und schlicht gedacht.
Die vierhebige Zeile ist das Resultat von xmaligem Umkrempeln.
Originalfassung: 'mit Fieberrosen übersäte Wange'.
Hab ich verschlimmbessert? Hmmm... jetzt bin ich gänzlich verunsichert.
Ich tendiere dazu, mein Strickmuster penibel einzuhalten, von daher ist mir dieser Vierheber schon ein Dörnchen im Auge.
Was meinst Du? Wie würdest Du das lösen?

@ Narvik,
Deinen Änderungsvorschlag nehm ich sofort und dankend an.
Warum ich das zwar korrekte, jedoch tatsächlich ein bissl verquaste Deutsch verwendet hab, obwohl das einfache, geradlinige mich direkt in den Arsch hätte beissen müssen, kann ich nur mit der Größe der Tomaten auf den Glotzern begründen.
Also, eigentlich waren es Kürbisse, aber das bleibt unter uns, ok?

@ Syranie,
Dein Gedankengang hat mich auch innehalten und nachdenken lassen...
'die Suche nach Frieden': Eine Aufgabe, die uns schon bei unserer Geburt gestellt wird und mit der wir unser ganzes Leben lang beschäftigt sind.
Frieden, kostbarstes Gut, das wir wohl erst in vollem Umfang zu schätzen wissen, wenn wir die täglichen Nachrichten sehen, oder wenn es uns genommen wird.
'Innerer Frieden' würd auch ein guter Titel für diesen Text sein.
Freut mich sehr, wenn er gefiel.

Habt alle ganz herzlichen Dank für Euren Besuch, Eure Gedanken zu meinem Nordwind und das positive Feedback.

Liebe Grüße von der Antipode

Lailany
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (05.05.2014 um 06:57 Uhr)
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