Thema: Ulis Höhnen
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Alt 12.03.2014, 09:07   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

vorweg, ich habe Uli Hoeneß nie gehasst oder ihm seinen Erfolg geneidet.
Der Mann hat in seiner Karriere alles erreicht, was man nur erreichen kann, sowohl als aktiver Sportler, wie auch als Manager und Präsident des FC Bayerns.
Trotz der manchmal durchscheinenden Arroganz musste jeder ehrlich anerkennen, das er was drauf hatte und er seine Jobs auf bewunderswerte Art und Weise überaus erfolgreich ausführte.
Er hat auch zweifelsohne viel soziales Engagement bewiesen und hat u. a. mit seinem FC jede Menge Benefizspiele absolviert, die Menschen in Not geholfen haben.

Nichtsdestotrotz gehört er zu jenen Spekulanten, wie es sich ja jetzt herausgestellte, die an der Börse gezockt haben und mitverantwortlich sind, für die Finanzkrise, an der die Welt immer noch krankt und die sich somit auf Kosten des Allgemeinwesens bereichert haben.
Natürlich hat er nur das System genutzt, welches ihm die Möglichkeiten dazu eingeräumt hat, doch die Möglichkeit für Straftaten ist auch immer gegeben, es kommt nur darauf an, wie man mit diesen umgeht.
Und da hat er versagt und soll sich jetzt nicht herausreden, er habe unter "Börsensucht" gelitten, weil dies ja eine Krankheit ist und verminderte Schuldfähigkeit beweisen soll.

Es stände ihm besser zu Gesicht, wenn er jetzt diesen Job auch souverän erledigte und einfach nur bedingungslos zu seinem Verhalten stünde.

So aber blättert jetzt viel von der Bewunderung und Hochachtung gegenüber dieser Persönlichkeit ab.

Das Schicksal war ihm schon einmal hold, als er den Flugzeugabsturz überlebte. Ob es wieder zu seinen Gunsten entscheidet, liegt nun in den Händen des Gerichtes, vor dem er sich zu verantworten hat.

Da will ich auch nicht vorgreifen oder vorverurteilen, aber ich bin trotzdem gespannt darauf, welches Gesicht unser Rechtsstaat in diesem Fall zeigen wird.

Zum Titel:

Ich empfinde Uli Hoeneß' Aussagen zum Teil als Hohn gegenüber allen ehrlichen Bürgern, denn er muss sich ja an seinen eigenen Worten messen lassen, die er als Moralapostel im Laufe seines Lebens öffentlich geäußert hat.

Deswegen wählte ich auch "Ulis Höhnen". Es ist also sein Höhnen gemeint, seine Worte, sein öffentliches Auftreten, was ihm hier entgegen tritt.


Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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