Die wilde Hatz
Die wilde Hatz
Die wilde Hatz jagt durch das Grau
Des Winterhimmels. Schneegestöber.
Verwehungen. Die Körnung gröber:
Die Stiche auf der Haut, ganz blau
Die Lippen, die erst gestern herzten.
Im Mantel tief vergrabne Hände.
Und wenn da mehr wär, das verbände:
Die Seelen blieben uns, die schmerzten.
Die Schultern angehoben: Kampf
Den Elementen, die laut brausen.
Ein Haus verlassen die mit Flausen.
Den rechten Fuß durchfährt ein Krampf,
Die Stiefel sind zu schwer vom Stapfen.
Kein Hund wird vor die Tür geschickt.
Wer mich von innen sieht, erschrickt:
An Bart und Mütze kleine Zapfen,
Das Stirnband reicht bis an die Brauen.
Ein aus dem Paradies Verbannter,
Ein Einsamer und ein Verkannter:
Wer will da noch nach draußen schauen?
Ich stemme mich dem Schnee entgegen,
Dem Wind, der aus dem Norden stürmt.
Das Weiß steht hüfthoch aufgetürmt:
Wer leben will, muss sich bewegen.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
|