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Alt 07.11.2013, 21:30   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Der Geist des Sommers

Auf weiter Flur, in sonnengrünen Kronen
erwächst ein Geist im lichten Gang der Dinge,
der niemals fragt, was fürderhin gelinge,
und welche Wege wohl ein Wagnis lohnen.

Nur jeden hellen Fleck will er betonen
im Spiel der Schatten, und auf Windes Klinge
entgleitend ohne Federkleid und Schwinge
beatmet er die Welt, die wir bewohnen.

Wo bist du, Geist der schwerelosen Tage,
wenn wir dich brauchen in den zähen Stunden
der Traurigkeiten, die sich angefunden?

So blutet aus der bangen Zeit die Frage,
wann endlich auf dem kalten Grund der Klage
ein Leuchten uns erwärmt aus deinen Wunden.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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