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Alt 12.10.2013, 19:46   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard Das Leben spüren

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In einer Pause hab ich nicht studiert,
nichts neu erdacht, verbessert - nur pausiert;
des großen Meisters Pein wollt ich umgehen
und ließ die Dinge, wie sie sind, geschehen.

Belehrt von der Tragödie erstem Teil
verbat ich jedem Eifer einen Keil
in meine Leichtigkeit des Seins zu setzen,
um weder mich noch Gretchen zu verletzen.

Von Neid befreit und auch vom Wissensdrang
bekam das Sein nun einen Abgesang
für die Vergänglichkeit und allem Wollen
dem Sinn und Unsinn irgendwie zu zollen.

Was mir jetzt fehlt, ist die Zufriedenheit.
Das Pendeln zwischen Last und Heiterkeit,
es stillt Momente nur, doch das Begehren
erfüllt wahrscheinlich sich erst im Verzehren

nach neuen Wegen, derer gibt es viel,
die zu begehen ohne festes Ziel
den kleinen Hunger stillen und erlauben,
befreit zu denken und nicht fest zu glauben.

Wie den Mephisto, den es so nicht gibt,
und diesen Gott, gefürchtet und geliebt,
will ich auf meinen Gängen nicht mehr denken
für eine Zeit zu sein und zu verschenken.

Und wenn mir dann, am Ende und zuvor,
gelingt zu wissen, dass ich armer Tor
auf mich beschränkt blieb, ohne ein Verführen,
bin ich gewesen und ich durfte spüren.
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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