Daneben gegangen
Daneben gegangen
Wie ich durch die Zeilen eile,
Sagt die Stimme: „Eil mit Weile.
Wenn du laut nach Luft erst schnappst,
Vers an Verse lustlos pappst,
Wird dir weder gut noch wohler.
Spielst du gern Rechtsüberholer
Oder wechselst schnell die Spur,
Schließlich bleibt nur Hektik pur!“
Also halte ich kurz inne,
Und dann klären sich die Sinne
Wie ein Herbsttag zögernd auf.
Ist das nicht der Zeilen Lauf,
Sich in Eile fortzupflanzen,
Mit Gedanken Samba tanzen,
Einen Walzer, langsam, schnell,
Ist das nicht des Dichtens Quell?
Als gehoben sich der Dunst,
Nebelschwaden, steht da Kunst!
„Nee“, sagt lauthals jene Stimme.
„Dir fehlt noch der Korn zur Kimme!“
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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