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Alt 03.09.2013, 19:24   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Hi, Dana!

Zu dieser Strophe: Von Rachsucht weiß ich nichts, davon steht da nichts.

Gemeint ist vielmehr:

Gestrauchelte Tänzer, gefallende Engel - Die Versager, die Huren und Stricher einzelner Freier und/oder der ganzen Gesellschaft
versickern am Rande, verleugnet und schwach, - Schaffen es nie nach oben, bleiben Halbwelt, weggeleugnet, ignoriert
und dass sie nicht taugen fürs große Gedrängel, - Dass sie zu schwach, zu ungebildet, zu sensibel, zu wehrlos sind, um "oben" mitzuspielen,
ernährt ihr Verbittern, und das hält sie wach. - Macht sie zynisch und hart, sie erkalten innerlich, bleiben aber lebenslänglich gierig, werden kriminell, falsch, hinterlistig und lauern auf Brosamen

Ich hoffe, es blieben keine Fragen offen!

Das Gedicht beschreibt die Kälte, Anonymität und Verlogenheit vor allem der städtischen Gesellschaft, die eine glitzernde, aufgeräumte Fassade schafft, hinter der es allerdings in jeder Hinsicht gnadenlos und gefühlskalt zugeht!
Gefangen in gesellschaftlichen Normen und unterdrückt von Bildungs- und Chancenmangel schweigen die Verlierer, werden geduldet und ausgebeutet, spielen das Spiel notgedrungen mit, begraben ihre Vergehen im Namen der Bedürfnisse anderer mit blutigen Spaten, die schon viel zuviel unter die Erde des Vergessens und Totschweigens gebracht haben...

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (03.09.2013 um 19:33 Uhr)
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