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Alt 08.07.2013, 21:56   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

der Untertitel ist nur wegen dir, sonst hättest du mir sicherlich den Reim Quelle/Hölle angekreidet und so konnte ich dir direkt den Wind aus den Segeln nehmen...

Und die Zweideutigkeit ist da ja auch gegeben, nicht wahr?

Jetzt gehen wir das Ganze mal von der spirituellen Seite an.

Religionen und Mythen verbinden viele Dinge.
Dort gibt es Überlieferungen die sich mit Göttern, Dämonen, Entstehung der Welt, Erschaffung der Menschen usw. befassen und es kommen darin Personen, Dinge, Orte, Begebenheiten usw. vor, welche aus (meist) verschwommenen, irrationalen Vorstellungen heraus glorifiziert werden und legendären Charakter besitzen.

All diese Dinge kommen auch im Text vor: Unterwelt (griechische Mytholgie), das Liebesungeheuer als weiblicher Dämon Sukkubus, der direkt aus der Hölle (christliche Mythologien) kommt und den Protagonisten Qualen ausstehen lässt.
Ganz neue Gefühle umkochen ihn, sein Herz rast vor Verlangen, der Dämon lockt und sein Schmerz verbrennt in fast, es ist, als sei er dem Fegefeuer ausgesetzt.
Doch dann bricht alles aus ihm wie aus einem Vulkan hervor, die Lust übermannt ihn, denn die Quelle seiner Leidenschaft steht vor seinen Augen.
Und seine triebhaften Dämonen setzen ihm auch noch zu und treiben ihn an, so dass er Einlass in des Sukkubus' Hölle fordert, weil seine Seele schon längst diesem Dämon gehört.

Und was ist passiert? Gar nix, denn es bleibt ja offen, ob dieses Liebesungeheuer ihn reingelassen hat.

Nun, mein lieber Erich, stell dir doch einmal vor, du liegst nachts schön friedlich schlafend im Bett und ein weiblicher Dämon würde dich besuchen und den Beischlaf mit dir vollziehen.

Da könnte man doch vom rechten Glauben abkommen...

Und an irgend etwas muss man doch schließlich glauben, oder?

Und deshalb, so finde ich, steht das hier doch schon ganz richtig, oder sind das etwa keine aus verschwommenen, irrationalen Vorstellungen heraus glorifizierten Personen, Dinge, Orte, Begebenheiten usw. (s.o.) ?

Ein ganz individueller Mythos, sozusagen...


Vielen Dank für deinen Kommentar und die lobenden Worte...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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